Drama

Vier Stars bei einer Zimmerschlacht

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Christoph Waltz spielt Konzern-Boss in „Gott des Gemetzels“.

Zwei Schüler streiten. Einer verliert zwei Zähne. Die Eltern des Schlägers besuchen die Eltern des Opfers, um über die Angelegenheit zu reden.

Das ist der banale Plot von Yasmina Rezas Theater-Groteske Der Gott des Gemetzels, aus dem dann ein grandioses Psychodrama entsteht: Eine Zimmerschlacht zweier Ehepaare wird zum grotesk-komischen gemischten Doppel.

Die Verfilmung von Roman Polanski könnte bald im Oscar-Rennen Furore machen. Einerseits gelingt ihm das Kunststück, aus einem dialoglastigen Theatertext einen fesselnden Film zu destillieren. Und andererseits treibt er seine Stars (allesamt Oscar-Gewinner oder Nominees) zu spektakulärem Spiel an.

Die vier agieren fulminant: Christoph Waltz als großmäuliger Konzern-Strippenzieher mit Mir-gehört-die-Welt-Attitüde. Kate Winslet als kalte Karrieristin mit Hang zur Hysterie. Jodie Foster spielt eine frustig-verkrampfte Intellektuelle und John C. Reilly einen Eisenwarenhändler, der das Zeug zu überraschenden Eruptionen hat. Alles in allem: Unterhaltsame Kino-Kunst voller Finten und Wendungen auf höchstem Niveau.

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