Top-Quote

405.000 verspürten Lust auf Chili

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Mehr als doppelt so viele Österreicher zappten Montagabend zu ORF 1 als eine Woche zuvor.

Die Quoten-Wette ist verloren. Mit ORF-Kommunikationschef Pius Strobl hatte Dominic Heinzl vor seiner ersten Sendung gewettet: „Die Zuschauerzahl bei der Chili-Premiere wird nicht über 300.000 liegen.“ Tatsächlich verfolgten am Montag um 19.35 Uhr im Schnitt 405.000 Fans Heinzls Society-Auftakt im ORF (356.000 Seher hatte Heinzls Kurz-Magazin Backstage um 19.22 Uhr.)

Niederlage
Die Niederlage nimmt Heinzl locker hin, zumal der Sparmeister ankündigt: „Mein Bruder ist Winzer und hat sehr gute Grüne Veltliner im Keller, da werde ich schon ein Flascherl finden.“

Mit 405.000 Zuschauern und 17 Prozent Marktanteil (MA) hat Heinzl die ORF-1-Quoten gegenüber dem Montag der Vorwoche fast verdoppelt: Die US-Serie Mein cooler Onkel Charlie erreichte 217.000 Seher und einen MA von neun Prozent. Vor allem aber kostete Chili die ORF-Hauptnachrichtensendung Zeit im Bild, die ab 19.30 Uhr in ORF 2 läuft, kaum Zuschauer: 1,108 Millionen News-Fans und 46 % MA am Montag stehen 1,155 Millionen Nachrichten-Interessierte und 49 % MA vor einer Woche gegenüber.

„Wir freuen uns über diesen Erfolg nicht nur wegen der Zuschauerzahlen, sondern auch wegen des Teams, das diese Sendung innerhalb weniger Wochen ermöglich hat“, jubelt ORF-Kommunikationschef Pius Strobl im Gespräch mit ÖSTERREICH. „Und allen Unkenrufen zum Trotz ist die Zeit im Bild vom Chili-Start faktisch unberührt geblieben ist.“

Naschen vom Zuschauer-Kuchen der Privatsender
„Manche Menschen können von mir offenbar nicht genug kriegen“, kommentiert Heinzl die Tatsache, dass der ATV-Rückblick Hi Society Best of Dominic Heinzl (parallel beim Privatsender ATV zu sehen) immerhin 158.000 Zuschauer anlockte. Die Zuschauer kamen dann auch vorwiegend von den deutschen Privatsendern zu Chili, wie eine erste Analyse ergab.

Und auch ORF 1 profitiert von Heinzls Society-Parade mit der ZiB 20: 334.000 Zuschauer (14 % MA) jetzt, 269.000 (11 % MA) waren es vor einer Woche.

Noch aber hat Heinzl Luft nach oben. Gegen Seitenblicke (20.05 Uhr, ORF 2) hat Chili noch keine Chance: Am Montag sahen 849.000 Fans (34 % MA) das etablierte Gesellschaftsmagazin – doppelt so viel wie Heinzl. Aber: Vor einer Woche waren es 933.000 Zuschauer (37 % MA).

„Schon die nächsten Sendungen werden ein bisschen peppiger“, kündigt Heinzl an, „und den Champagner trinken wir am Jahresende, wenn dann die Quotenbilanz immer noch so erfreulich ausfällt wie zum Start.“

ÖSTERREICH: Herr Heinzl, wann und wie haben Sie am Tag nach Ihrer ersten Sendung im ORF die Quote erfahren?
Dominic Heinzl: Kurz vor 9 Uhr hat mir ORF-Kommunikationschef Pius Strobl ein SMS mit den Zuschauerzahlen geschickt.

ÖSTERREICH: Wie viele Steine sind Ihnen da vom Herzen gefallen?
Heinzl: Wenn Sie den Erwartungsdruck ansprechen, kein einziger, weil es den nicht gab. Den hab ich mir nur selbst gemacht und ganz ehrlich hab ich mit der Ankündigung, meine ATV-Zahlen von 120.000 bis 150.000 Seher in der Zeit vor 20 Uhr verdoppeln zu wollen, ein bisschen tiefgestapelt. Aber mit diesem Erfolg habe ich nicht gerechnet, 300.000 Zuschauer waren für mich eine realistische Zahl. Und erst nach den ersten Wochen lässt sich sagen, wie viele Zuschauer wirklich bei Chili bleiben werden.

ÖSTERREICH: Waren Sie mit der ersten Sendung zufrieden?
Heinzl: Ich war zufrieden, weil ich eine solid gemachte erste Sendung abliefern wollte. Wenn man wo neu startet, kann man nicht in der ersten Sekunde mit voller Wucht reinhaun.

ÖSTERREICH: Verträgt Chili noch ein bisschen Pfeffer?
Heinzl: Keine Angst, Chili wird in den nächsten Wochen sicher noch schärfer werden.

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