Lüge und Wahrheit

5. "Open Mind"-Festival in Salzburg

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Film, Theater zu Sprachlosigkeit, Performances, Satire, Poetry Slam und Musik.

Das Salzburger Festival "Open Mind" steht für gesellschaftspolitische und partizipative Kunstproduktionen. Diese künstlerische Identität will die Salzburger ARGEkultur auch mit der fünften Ausgabe von "Open Mind" von 14. bis 23. November untermauern. "Open Mind" 2013 trägt den Titel "Befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein". Konkret werden bei diesem Festival Eigenproduktionen und Gastspiele präsentiert und zwar aus den Bereichen Film, Performance, Satire, Poetry Slam, Medienkunst und Literatur. Als Hauptact des Festivals ist ein sprachloses Experimentaltheater zum Thema Geschichte und Geschichten beziehungsweise "kreativem" Umgang mit Erinnerung angekündigt.

Über Lügen und Wahrheiten
"(Archiv)" heißt das Stück der Gruppe "Ortszeit", die in der Salzburger Berggemeinde Leogang jahrelang Interviews über den Krieg und die Reflexion der Menschen auf die Zeit danach geführt hat. Inhaltlich geht es der Künstlergruppe um Regisseurin Ursula Reisenberger um den Mord an zwei französischen Gefangenen im März 1945. "Ein immer wieder gefallener Satz in diesen Interviews war 'darüber wurde nicht geredet'. Auch für unser Theater wäre Sprache nicht richtig", erläuterte Reisenberger. "Es wird Fotos geben und Interaktion mit dem Publikum und dem Raum. Wir überlegen noch, Schrift einzuführen, aber einen durchlaufenden Text oder einen fixen Ablauf wird es nicht geben. Wir werden in '(Archiv)' nachspüren, wie Erinnerung hingebogen und Realität im Nachhinein konstruiert wird." Das Stück mit seinen fünf Spielern auf der Bühne wird das Festival am 14. November eröffnen und am 20. und 21. November wiederholt werden. Die Höhe des Eintrittsgelds bestimmt der Zuschauer selbst.

Bunter Mix
Erstes konzertantes Gastspiel ist "The great Hans Unstern swindle". Auch bei diesem poppigen Konzeptkunst-Konzert geht es um Hinterfragen von Identität. Gemeinsam mit dem Salzburger Friedensbüro wurde der Workshop "Paroli den Parolen" - Argumentationshilfe gegen Stammtischparolen, organisiert. Und das zweite explizit politische Theater heißt "Der Firmenhymnenhandel". Dieses Theater von Thomas Ebermann ist Teil der Europäischen Theaternacht und beschäftigt sich mit der Tatsache, dass Firmen immer häufiger eigene Hymnen wie etwa "Wir von VW sind echt ok" zur Mitarbeitermotivation in Umlauf bringen.

Armut als Thema
"Bavarian Taliban" ist eine Performancegruppe, die den Gemeinsamkeiten zwischen bayerischer Volkskultur und Taliban-Terrorismus nachspürt, und "Fraktus" eine fiktive Filmdoku über die nicht existierenden Erfinder der Techno-Musik. "Dadurch wird die Musikgeschichte neu geschrieben", erläuterte Cornelia Anhaus, Kuratorin der Festivals, ironisch schmunzelnd. Nach einem Poetry Slam, bei dem vier tote gegen vier lebende Dichter antreten werden, wird das Wiener Duo "Koenigleopold" mit ihrem "Dada-Disco-Wahnwitz" und dem neuen Album "Eure Armut kotzt mich an" in die ARGE kommen und das fünfte "Open Mind"-Festival über Lüge und Wahrheit beschließen.

Info
Alle Informationen zum 5. "Open Mind"-Festival erhalten Sie unter  www.argekultur.at.


 

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