Kritik & Trailer

Ang Lees Spionagethriller "Gefahr und Begierde"

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2005 gewann Ang Lee mit „Brokeback Mountain“ den Goldenen Löwen – heuer mit „Gefahr und Begierde“.

Die Szene: Shanghai, während des Zweiten Weltkriegs. Widerstandskämpfer planen Aktionen gegen die japanische Besatzungsmacht. Ihr Ziel ist der mächtige Regierungsbeamte Yi (Hongkong-Megastar Tony Leung), der, selbst Chinese, mit den verhassten Japanern kollaboriert. Die Gruppe setzt eine schöne Frau (Tang Wei) auf den Mann an.

Doch bei ihrem Plan, den Kollaborateur in eine Falle zu locken, haben sie eines nicht bedacht: Zwischen Yi und der Frau entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre. Eine sexuell glühende Amour fou, in der es nie um Zärtlichkeit geht, sondern um erotische Macht und Unterdrückung – am Rande des Abgrunds.

Grausam
Der Taiwanese Ang Lee, der so traumwandlerisch zwischen den Filmwelten Asiens und Hollywoods wechselt, ließ sich von der „grausamen und schönen“ Geschichte der Autorin Eileen Chang zur Verfilmung dieses Spionage-Thrillers locken. Der lange Film lässt sich Zeit, seine Story zu entwickeln – und reißt einen dann mit in eine düstere und schillernde Welt. Die Bildsprache ist ölbildhaft schön, die Sexszenen sind explizit wie selten im asiatischen Kino. Die Story geht einem dunklen Ende entgegen, dem sich die Figuren auf der Leinwand genausowenig entziehen können wie die Zuschauer.

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