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Beck & die Saison 07/08 im "Schauspielhaus

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Der Wiener Kulturstadtrat zeigt sich beeindruckt: "Das Programm ist ein Feuerwerk." Natürlich läßt sich das leicht sagen, der Beweis fehlt noch.

"Man geht ja nicht ganz verloren", sagte Airan Berg zum Abschied nach sechs Jahren am Wiener Schauspielhaus und verabschiedete sich nach Linz, wo er die Agenden zur Vorbereitung zur Kulturhauptstadt 2009 in Angriff genommen hat. Nun ist die neue Theatersaison gestartet und der neue Leiter in der Porzellangasse, Ex-Burgtheater-Dramaturg Andreas Beck (Jahrgang 1965), hat Programmatik und die Schwerpunkte der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Eckdaten des "Schauspielhaus" neu
Ein sechsköpfiges Ensemble (Bettina Kerl, Katja Jung, Nicola Kirsch, Vincent Glander, Steffen Höld und Stephan Lose), zwei neue Hausautoren, eine Schreibwerkstatt mit Talentesuche, 14 Produktionen (darunter fünf Uraufführungen, eine deutschsprachige und vier österreichische Erstaufführungen), Repertoire-Betrieb (mit den üblichen 9-12 Vorstellungen pro Produktion) und verstärkten Augenmerk auf heimische Talente will das Wiener Schauspielhaus in der ersten Saison des neuen künstlerischen Leiters Andreas Beck bieten.

Weiters ist ein "Hans-Gratzer-Stipendium" geplant (Für einen der Teilnehmer aus der Schreibwerkstatt), ein Spielbetrieb an sechs Tagen in der Woche und, fast logisch, eine geänderte Ticket-Politik.

Zitate: Der neue Leiter des "Schauspielhauses, Andreas Beck, zur kommenden Theatersaison

"Es wird ein Ort der nächsten Generation, aber es wird kein Anfängerstadl"

"Nach der internationalen Vernetzung schauen wir mehr auf die heimischen Autoren und die heimische Szene"

"Ziel ist, dass sich die Leute sagen: Ich war schon fast zwei Wochen nicht im Schauspielhaus, da muss es doch jetzt wieder was Neues geben"

"Geniale Kalkulation"
"Wir haben genial kalkuliert" sagt die kaufmännische Leiterin des Hauses Viktoria Salcher in Richtung des Wiener Kulturstadtrates Mailath-Pokorny, dennoch müsse man in den nächsten vier Jahren sicher evaluieren, so ihr Tenor.

Denn im Gegensatz zu "brut", dem Nachfolger des Künstlerhausttheaters, dessen Dotation gleich verdoppelt wurde (allerdings wird sehr viel Geld in infrastrukturelle Verbesserungen investiert), muss das neue Leitungsteam im Schauspielhaus mit ebenso viel Geld auskommen wie die Vorgänger. Das Jahresbudget beträgt zwei Mio. Euro.

Programm-Vorschau
Am 6. Oktober wird ab 20.00 Uhr eine Vorschau gehalten: Ausschnitte aus Produktionen und "Schauspieler zum Anfassen" werden hier vorgestellt.

Die Eröffnung ist am 22. September. Gezeigt wird: "hamlet ist tot. keine schwerkraft" des 1978 im Mühlviertel geborenen Hausautors Ewald Palmetshofer und "Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen" (Regie führt Daniela Kranz). Bereits einen Tag darauf, am 23. November gibt es Österreichische Erstaufführungen. ("schlafengehen" von Gerhild Steinbuch und "wie ein leben zieht mein koffer an mir vorüber".

Es folgen "Die Schneekönigin" (Ende November bis Ende Dezember, für Kinder) "Mann mit traurigen Augen", und im Februar 2008 "wohnen. unter glas". "Die Kaperer" (Arbeitstitel), "Der Hässliche" von Marius von Mayenburg, "Die Mountainbiker" von Volker Schmidt" ", "Zwei arme Polnisch sprechende Rumänen", sowie ein Gastspiel des Berliner Maxim-Gorki-Theaters ("Separatisten" von Thomas Freyer).

Arno Geigers "Es geht uns gut"
Eine Koproduktion mit den Wiener Festwochen und ein voraussichtliches Highlight stellt die Dramatisierung des Arno Geiger-Bestsellers ""Es geht uns gut" (Angelegt als Literatur-Projekt von Andreas Jungwirth) dar. Weiters darf man gespannt auf "Die Strudlhofstiege" (Heimito von Doderer) sein. Hier sollen zwölf verschiedene Teile von auch zwölf Regisseuren erarbeitet werden. Dies erinnert ein wenig an das Konzept des "Schaufensters", welches vor Jahren am Schauspielhaus seine Höhen und Tiefen erlebte. Einer der Regisseure soll Florian Flicker ("Halbe Welt") sein.

Porzellangasse 19, 1090 Wien. T+43-1-3170101. Das Schauspielhaus im Internet

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