"Don Carlo"

Bravo-Geschrei für Domingo

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Domingo wurde an der Wiener Staatsoper mit Bravos überhäuft.

Der spanische Tenorissimo Plácido Domingo sang an der Staatsoper, wo er am 19. Mai 1967 als Don Carlo debütiert hatte, erstmals in Verdis Veroperung von Schillers Politthriller die Bariton-Partie des noblen Marquis Posa, der sein Leben für Carlos opfert. Es war die 148. Rolle im Repertoire des "größten Sängers aller Zeiten" und ein weiterer Triumph in der 55-jährigen Karriere dieses Musikgiganten.

Mit dunkel metallisch leuchtender Stimme sang Domingo das Freundschaftsduett mit dem Tenor Ramón Vargas; wunderbar geriet Posas Abschiedsarie Io morrò, ma lieto in core, für die der Spanier mit Bravo-Geschrei vom Publikum gefeiert wurde. Als dieser Held am Ende des dritten Akts von der Inquisition erschossen wurde, blieb kein Auge trocken.

Herrlich böse

In der statischen Inszenierung von Daniele Abbado war neben Domingo eine tolle Besetzung aufgeboten: Krassimira Stoyanova ist eine hochdramatische, ergreifende Elisabeth; Elena Zhidkova begeistert als herrlich böse Eboli. Und Ferruccio Furlanetto ist der beste König Philipp II.

Elisabeth Hirschmann

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