Nachkritik

Ein großes Konzert mit Musik in Cinemascope

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Oscarpreisträger Ennio Morricone dirigierte in der Wiener Stadthalle virtuos 200 Musiker.

Kein großes Konzert ohne ein großartiges Publikum. Der Funken muss überspringen. Ennio Morricone erhielt bereits zu Beginn einen Applaus, als wäre der Abend schon vorbei.

Den effektvollen Auftakt bildeten gefährlich klingende, dramatisch-suggestive Themen aus den Untouchables (Die Unbestechlichen) und dem Leinwandklassiker Es war einmal in Amerika, gespielt vom sehr gut studierten Orchester „Roma Sinfonietta“.

Gut besucht
In der großen, gut besuchten, aber nicht ausverkauften Wiener Stadthalle klangen das Orchester aus Rom und der „Nuovo Coro Lirico Sinfonico Romano“ stellenweise etwas zu wenig präsent.
Der Abend bestand aus fünf je zwanzigminütigen Potpourris der Highlights aus Klassikern sämtlicher Schaffensperioden Morricones mit programmatischen Titeln wie „Leben und Legende“, „Social Cinema“ oder „Tragödie“.

Großer Chor
Den Höhepunkt in der Spannungsdramaturgie des Abends bildete die Musik zu Filmen Sergio Leones, mit großem Chor, Glockenklängen, Reiterrhythmen, dem berühmten Pfeiferl und dem wunderbaren lyrischen Koloratursopran der Susanna Rigacci, die die bekannten melancholischen Vokalisen aus Spiel mir das Lied vom Tod sang.

Großer Applaus für die Solistin und den Maestro. Wenngleich manche Orchestermedleys etwas gefällig klangen und man ein Morricone-Orchester ohne typischen Großraumhall kaum wiedererkennt – ein großes Konzert!

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