KRITIK: Wr. Festwochen, "Bluthaus"

Erinnerung an Fritzl und "Fall Kampusch"

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Festwochen: Die Oper „Bluthaus“ hatte im Theater an der Wien Premiere.

Die Extrem-Oper Bluthaus von Georg Friedrich Haas und Händl Klaus ist bei den Wiener Festwochen zu erleben. Das schockierende Drama um den sexuellen Missbrauch der Tochter durch den Vater im Bluthaus des Schreckens, in dem die Mutter den Vater ersticht und sich selbst die Kehle aufschlitzt, erinnert an die Fälle Fritzl und Natascha Kampusch sowie an Horrorfilme wie Psycho und Shining.

Addition. Auf Händls kürzelhaft mechanisierte Addition von Worten und Silben hat Haas beklemmende Mikrointervall- und Obertonschichtungen mit langen Melodiebögen gelegt. Peter Rundel und das Klangforum Wien musizieren die vertrackten Mixturen von Haas’ Orchestersprache stimmig und suggestiv. In Peter Mussbachs verstörender Inszenierung beeindrucken die Sopranistin Sarah Wegener als Tochter und der Bariton Otto Katzameier als Vater. (E. Hirschmann-Altzinger)

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