Für's MAK

Erwin Wurm schenkt "Geste mobil"

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Künstler möchte damit 'Verbundenheit mit dem Haus' zeigen.

"Erwin Wurm ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, mit dem uns eine langjährige gemeinsame Geschichte verbindet. Diese reicht bis ins Jahr 1996 zurück, als in der MAK-Säulenhalle seine Installation "12 Mülleimer & 1 Video" gezeigt wurde", sagt Peter Noever, Direktor MAK. "Mit der Donation der mobilen Skulptur Geste mobil kann die MAK-Sammlung Gegenwartskunst um ein weiteres Objekt erweitert werden", erklärt Noever. Das Profil dieser Sammlung entwickelt sich aus dem ideellen Ansatz des Museums, Kunst von Eingrenzungen und kategorischen Zwängen zu lösen und den Blick auf die Gleichzeitigkeit künstlerischen Ausdrucks zu richten. Die Präsentation der Schenkung findet am Freitag, 7. Mai 2010 auf Einladung der MAK ART SOCIETY (MARS) im MAK statt.

wurm
Erwin Wurm Geste mobil MAK
© Studio Wurm

Erwin Wurm "Geste mobil"
Foto: (c) Studio Wurm

Verbundenheit
"Durch die Schenkung an das MAK möchte ich meine Verbundenheit mit dem Haus, seinem Direktor und dessen Einsatz in der Gegenwartskunst sowie den qualitativ hochwertigen Ausstellungen zum Ausdruck bringen", erläutert Wurm seine Entscheidung. "Geste mobil" (Maß: 371 x 327 x 143 cm) entstand im Jahr 2008 und war bereits während der Fußball WM 2008 in Wien im Einsatz sowie beim Krakau "Art Boom" Festival (2009) und in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München (2009). Bei der Eröffnung der "Viennafair" am

5. Mai 2010 war "Geste mobil" zum ersten Mal für das MAK im Einsatz.
"Ohne diese Form der Unterstützung wäre die derzeitige Sammlung in ihrem Umfang und ihrer Qualität nicht zu Stande gekommen. Die Mittel der öffentlichen Hand reichen da bei weitem nicht aus", umreißt Noever die angespannte finanzielle Situation des MAK. "Durch die anhaltende Weltwirtschaftskrise und das nach wie vor geringe Ankaufsbudget wird sich auch in naher Zukunft daran nichts ändern", so Noever.

Gegenwartskunst
Überwiegend zählen zur MAK-Sammlung Gegenwartskunst Werke von Künstlern und Architekten, die sich durch Ausstellungen oder Arbeiten in einem Direktbezug zum MAK befinden. Das Museum besitzt bereits seit 2003 die Skulptur "Fat Car", mit der Wurm das Muster unserer status- und konsumorientierten Gesellschaft enttarnt. Das "Geste mobil" wird nicht nur im Gefechtsturm im Arenbergpark ausgestellt, wo sich das MAK-Gegenwartskunstdepot befindet, sondern auch für ausgewählte Aktionen im öffentlichen Raum im Einsatz sein.

Das ist Erwin Wurm
Erwin Wurm, geboren 1954 in Bruck/Mur, lebt und arbeitet in Wien. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen, Museen und Galerien im In- und Ausland präsent. Er arbeitet hauptsächlich skulptural, sein Werk umfasst Objekte, Installationen, Zeichnungen, Videos und Fotografien. Seit 2002 lehrt er als Professor für Bildhauerei/Plastik und Multimedia am Institut für Bildende und Mediale Kunst der Universität für angewandte Kunst Wien. Labilitäten und Brüchigkeiten in scheinbar sicheren Alltagsabläufen sind die Themen, die ihn seit den 1990er Jahren interessieren und die er in einem erweiterten Skulpturenbegriff artikuliert.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch seine "One Minute Sculptures" bekannt, für die er Menschen (ursprünglich Besucher seiner Ausstellungen) mit Alltagsgegenständen auf skurrile Art posieren ließ, um sie dann zu fotografieren. Bei einer Veranstaltung der MARS 2007 unter dem Titel "my favourite object - Künstler und Architekten zeigen ihre Lieblingsobjekte" im MAK stellte er die "Direktionsskulptur" vor: Peter Noever wurde auf einem Podest platziert. Bekannt sind auch seine "Fat"-Objekte, die kleinbürgerliche Statussymbole wie Autos oder Einfamilienhäuser in einem "verfetteten", aufgeblähten Zustand darstellen.

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