"Arabella" in der Staatsoper

Faschingsstimmung und Koloratur-Jodler

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Sven-Eric Bechtolfs inszniert die schwungvolle Strauss-Oper.

Die Staatsoper spielt wieder Arabella, die lyrische wienerische Komödie von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal, die der Textdichter „fast eine Operette“ nannte. Das in der hemmungslosen Wiener Operettenzeit spielende Meisterwerk über den verwitweten, reichen kroatischen Landbesitzer Mandryka, der in eine leichtlebige Wiener Faschingsgesellschaft hereinplatzt, um Arabella, die schöne Tochter einer verarmten Adelsfamilie, zu freien, ist in Sven-Eric Bechtolfs nicht sehr inspirierter, aber praktikabler Inszenierung zu erleben. Strauss’ geniale Partitur wird von Ulf Schirmer und dem Staatsopernorchester überbordend musiziert.

Bezaubernd
Anne Schwanewilms ist eine schöne, extrem wortundeutliche, nicht ganz höhensichere Arabella, Daniela Fally bezaubert als Fiakermilli mit ihrem virtuosen Koloraturjodeln. Als Mandryka, in dieser schwierigsten, zartesten und kompliziertesten heldenbaritonalen Rolle, die Strauss je für einen Mann geschrieben hat, beeindruckt Tomasz Konieczny mit Durchsetzungskraft und Bühnenpräsenz. Wolfgang Bankl ist ein witziger Graf Waldner, Ileana Tonca eine passable Zdenka, Herbert Lippert ein überforderter Matteo.

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