"Der Knochenmann"

Josef Hader: "Zuschauer dafür belohnen, ins Kino zu gehen"

Teilen

Der erste Austro-Filmhit des Jahres läuft an. Am 6.3. startet „Der Knochenmann“.

Josef Hader spielt zum dritten Mal den eigenbrötlerischen Ermittler Brenner, der diesmal einen makabren Fall in einer Backhendl-Station aufklären muss. Brenner bekommt es mit einem sinistren Wirt (Josef Bierbichler) und einem süßen Mädchen (Birgit Minichmayr) zu tun. Die Knochen krachen und die Herzen fliegen hoch. Josef Hader, der mit Romanautor Wolf Haas und Regisseur Wolfgang Murnberger das Drehbuch schrieb, im Interview.

ÖSTERREICH: Der Film entfernt sich sehr weit von Wolf Haas’ Roman. Warum?
Josef Hader: Wir sind im Kino keine großen Fans von Whodunits, in denen die Zuschauer mit den Figuren die Täter suchen. Wir finden es spannender, wenn man den Täter rasch kennt und das Publikum immer ein bissl mehr weiß als der Brenner.

ÖSTERREICH: Was ist der Brenner für ein Mensch?
Hader: Er ist ein Mann um die 50, der vom Leben ein bissl enttäuscht ist, aber relativ trotzig seinen Weg geht. Im Knochenmann wird dieser alte Cowboy aber weich, weil er sich in die Liebe hineinschmeißt.

ÖSTERREICH: Geht es ihm gut mit der Liebe?
Hader: An sich ja. So gut, dass er eigentlich während des ganzen Films auf nichts draufkommt. Er war nie zuvor so sehr Anti-Detektiv. Das Ende ist, was die Liebesgeschichte betrifft, sehr offen. Brenner hat dann sein Herz verloren, aber auch einen Finger. Doch ein Finger lässt sich, wie man weiß, wieder annähen.

ÖSTERREICH: Es gibt einige drastische Horrorszenen.
Hader: Man will den Zuschauer dafür belohnen, ins Kino zu gehen – auch damit, dass er Dinge zu sehen kriegt, die man im TV-Hauptabend weglassen würde. Wir gehen sehr schnell vom Schrecken zum Lachen, zur Rührung und zurück zum Schrecken. Das ist wie in einer Hochschaubahn. Hätte der Film keine Schauder-Elemente, würde ihm ein Teil der Hochschaubahn-Fahrt fehlen.

Foto: (c) Presseserver/Filmstills.at

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.