Wiens neuer Kulturpalast

Milliardärin kauft Palais für Museum

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Heidi Horten baut ein neues Museum in Wien: Dafür kaufte sie ein Innenstadt-Prachtpalais.

Mit 2,8 Milliarden Euro Vermögen liegt Heidi Horten (78) an 12. Stelle der reichsten Österreicher (siehe rechts). Jetzt erfüllte sie sich einen Lebenstraum: Sie erwarb das prachtvolle Stöckl-Gebäude im Hanuschhof neben Wiener Staatsoper und Albertina. Einst war das Palais im Besitz der Bundestheater: Vor zwei Jahren wurde es an eine Beteiligungsgesellschaft veräußert, nun kaufte es Horten.

Daraus soll jetzt ein einzigartiger Kunsttempel werden. Direktorin des Museums wird die ehemalige Belvedere-Chefin Agnes Husslein. Sie hat für Horten zuletzt die Ausstellung Wow im Wiener Leopoldmuseum kuratiert. Wow sprengte alle Grenzen: 360.000 Besucher sahen 170 Werke der Heidi Horten Collection.

Agnes Husslein zu ÖSTERREICH über das Palais-Projekt: „Heidi Goëss-Horten ist eine wirklich visionäre, großzügige Mäzenin, die mit ihrer Entscheidung, ein Museum zu gründen und ihre Sammlung der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, Wien als Kulturstadt weiter stärkt. Dafür gebührt ihr außer­ordentlicher Respekt und Dank“, so Husslein.

Erst im September werden die Architekten für den weitreichenden Umbau des Palais neben der Staatsoper ausgewählt. Die Umbau­pläne werden bis zum Jahresende vorliegen, wird geschätzt. Bis 2022 soll das neue Prachtmuseum umgebaut sein. Auf 2.000 Quadratmetern wird danach die Horten-Kunstkollektion gezeigt werden, eine der spektakulärsten Sammlung mit Werken des deutschen Expres­sionismus ebenso wie der ­US-Pop-Art, etwa von Roy Lichtenstein oder Andy Warhol.

500 Meisterwerke: Die Kunst der Heidi Horten

Heidi Horten, die meist auf ihrem Anwesen am Wörthersee lebt, besitzt eine der spektakulärsten Kunstsammlungen Europas: 500 Gemälde, Grafiken und Skulpturen. Zu den Highlights der Sammlung zählen unter anderem Arbeiten von Marc Chagall, Paul Klee, Gustav Klimt, Matisse, Joan Miró, Edvard Munch, Francis Bacon, Lucio Fontana, Yves Klein, Emil Nolde, Pablo Picasso, Georg Baselitz, Jean Dubuffet, Roy Lichtenstein, Gerhard Richter, Andy Warhol.

K. Wendl

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