Baader-Meinhof

Neuer RAF-Film soll Terrorismusdebatte verändern

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"Der Baader Meinhof Komplex": "Weniger ein Kunst- als ein Geschichtswerk".

Der Film "Der Baader Meinhof Komplex" von Bernd Eichinger und Uli Edel lenkt laut "Spiegel"-Autor Dirk Kurbjuweit den Blick auf die grausamen Taten der Mitglieder der RAF. Eichinger habe "weniger ein Kunst- als ein Geschichtswerk" geschaffen.

Grausame Bilder
Eichinger wollte nach Angaben Kurbjuweits "einen realistischen Film, keine künstlerische Dramaturgie (...) keinen Versuch, Identifikationsfiguren zu erfinden". Der Film zeige sehr viel Blut, "sehr viel Schmerz in krassen Bildern" und sei vor allem ein Film über die grausamen Taten der RAF.

Mehr Taten statt Worte
"Der Baader Meinhof Komplex" basiert auf dem gleichnamigen Buch des Ex-"Spiegel"-Chefs Stefan Aust. Eichinger ist Produzent, Edel führt Regie. Zu der deutschen Star-Besetzung zählen Moritz Bleibtreu (Andreas Baader), Martina Gedeck (Ulrike Meinhof) und Johanna Wokalek (Gudrun Ensslin). Die Inszenierung zeige Bilder, die bisher in den anderen Filmen über die RAF gefehlt hätten. Sie würden "die Gewichte der Debatte verschieben, weg von den Absichten und Worten der Täter, hin zu den Taten". Erst mit diesem Film habe die Debatte über die RAF eine ausreichende Grundlage, denn "es war immer klar, dass es diese Gemetzel gegeben hat, aber es war ins Reich der Vorstellung verwiesen", meint Kurbjuweit.

Neuverfilmung
Austs "Baader-Meinhof-Komplex" - erstmals 1985 erschienen, 1997 aktualisiert und jetzt in einer neu überarbeiteten Fassung erschienen - gilt als Standardwerk über die Geschichte der Roten Armee Fraktion (RAF). Gründer der 1970 entstandenen Terrorvereinigung waren Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Gudrun Ensslin. In den folgenden zwei Jahrzehnten überzog die Gruppe um diese Führungsriege die Bundesrepublik mit einer Spur der Gewalt. Mit der Geiselnahme von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer am 5. September 1977 in Köln begann eine Entwicklung, die als "Deutscher Herbst" in die Geschichte einging.

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