2013

Albertina plant große Matisse-Ausstellung

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Versicherungswert für geplante Schau im "zweistelligen Milliardenbereich".

Sogenannte "Blockbuster"-Ausstellung sind für Museen nicht immer ganz einfach zu finanzieren und bedeuten zudem ein Risiko. Auch Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder erklärte am heutigen Freitag, dass man "finanzielle Restriktionen zur Kenntnis nehmen muss", gleichzeitig wichtige Ausstellungen aber nicht vernachlässigen dürfe. Das kann der Albertina nicht vorgeworfen werden, immerhin plant man für Herbst 2013 eine große Matisse-Ausstellung, deren Versicherungswert sich "im zweistelligen Milliardenbereich" bewegen wird, so Schröder im Rahmen eines Pressetermins, bei dem die fünf zu restituierenden Schiele-Blätter der Sammlung Mayländer ein letztes Mal im Haus präsentiert wurden.

Rückgabegesetz
"Ich werde nicht müde zu betonen, dass wir nicht stolz genug auf das Rückgabegesetz der Republik Österreich sein können, um das uns die ganze Welt beneidet", bemerkte Schröder, während die fünf Blätter fachgerecht verpackt und in einer Temperatur unempfindlichen Box verstaut wurden. "Wenn klare Verhältnisse geschaffen werden, finde ich es richtig, dass man diese auch umsetzt." Natürlich gehe er "nicht vor Glück über", aber er zeigte sich zutiefst zufrieden, "weil diese Übergabe vollkommen rechtmäßig zustande kommt". Was mit den Werken in weiterer Folge passiert, soll in einer offiziellen Stellungnahme der Rechtsnachfolgerin, die in den USA lebt, in den kommenden Tagen mitgeteilt werden.

Vergleich
Während die Albertina als Bundesmuseum unter das Rückgabegesetz fällt, sucht man etwa im Leopold Museum bei restitutionswürdigen Fällen in der Vergangenheit meist den Vergleich mit den Erben bzw. Rechtsnachfolgern. "Ein Vergleich ist eine Einigung, die nicht einseitig, sondern zweiseitig zustande kommt. Dass die Stiftung Leopold dazu offenbar imstande ist und dieser Weg gesucht wird, halte ich für eine hervorragende Lösung", kommentierte Schröder die Vorgehensweise.

Max-Ernst-Retrospektive

Neben der Matisse-Schau, für die man bei Eröffnung insgesamt vier Jahre gearbeitet haben wird, ist für 2013 auch eine große Max-Ernst-Retrospektive geplant. Es sei essenziell für Schröder, "Meister, die die Kunstgeschichte verändert haben, auch weiterhin zu zeigen". Für Matisse werde man versuchen, die Staatshaftung für die Dauer der Ausstellung zu erhöhen. "Etwas nicht zu zeigen, weil es unfinanzierbar ist, ist eine schlechte Antwort für ein Kunstland wie Österreich", so der Direktor.

www.albertina.at

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