Salzburger Festspiele

Pereira: "Bin nahe dran zu gehen"

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Intendant will sich "nicht wie einen Schulbuben behandeln" lassen.

Der Salzburger Festspiel-Intendant Alexander Pereira holt zu Rundumschlag aus. "Ich bin nahe daran, zu gehen", so Pereira am 12. März in den Salzburger Nachrichten (SN). Die jüngsten "Ausfälle" von Bürgermeister und Festspiel-Kurator Heinz Schaden (S) gegen seine Person seien würdelos. "Ich lasse mich nicht wie einen Schulbuben behandeln", sagte der bis 2016 bestellte Intendant, nachdem Schaden gegenüber der APA

Budget-Knappheit Dorn im Auge
Den Auftrag des Kuratoriums, 2014 zwei szenische Opernproduktionen wegen drohender Budget-Überschreitungen zu kürzen, werde er so nicht erfüllen. Zwar sei er bereit, das Händel-Oratorium "Jephta" wieder vom Spielplan zu nehmen, die verlangte Streichung einer prominent besetzen Oper werde er aber nicht vornehmen. Sollte das Kuratorium darauf beharren, "dann können mich alle gern haben. Dann sage ich 'Viel Spaß bei der Intendantensuche'", so Pereira, der immer wieder darauf verweist, acht Mio. Euro an Sponsorengeldern selbst für Salzburg aufgetrieben zu haben. Pereira überlegt nach eigenen Angaben, an die Scala in Mailand zu wechseln.

Auch Festspielpräsidenten unter Beschuss
Erstmals kritisierte Pereira auch die Arbeit seiner Kollegin im Direktorium, Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Die Situation in Salzburg werde durch die Präsidentin verschlimmert. "Sie fürchtet, dass sie jetzt nicht mehr so schalten und walten kann, wie sie es früher getan hat." Seit Rabl-Stadler die kaufmännische Direktion führen müsse, sei sie von Angst vor Verlusten getrieben. "Und diese Angst steckt alle an", so Pereira in den SN. Rabl-Stadler sagte dazu auf APA-Anfrage, sie wolle zu diesen Vorwürfen nicht ausführlich Stellung nehmen und bitte dafür um Verständnis. Denn einer müsse schließlich Vernunft bewahren, so die Festspiel-Präsidentin.

Viele Forderungen
Außerdem forderte Pereira eine Änderung des Festspielgesetzes. "Es gehört eine GmbH her mit einem künstlerischen Leiter und einem kaufmännischen Geschäftsführer. Dazu soll ein Aufsichtsrat kommen, der mit Mehrheit (und nicht wie jetzt mit Einstimmigkeit, Anm.) entscheidet." Auch die Politik bekam ihr Fett ab, denn die komme seit Jahren ihrer Verpflichtung nicht nach und zahle die Lohnerhöhungen der Mitarbeiter nicht. "Das macht im Jahr eine Million aus, das ist der eigentliche Skandal."

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