Nachtkritik

Noch unterhaltsamer als das Buch

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Ruth Brauer-Kwam und Alexander Pschill setzten Glattauers Kultbuch in Szene.

Beschränkten sich Emmi und Leo in Daniel Glattauers Erfolgs-Buch und Bühnen-Stück Gut gegen Nordwind noch auf den reinen E-Mail-Verkehr, so geht die Bühnen-Version von Alle sieben Wellen doch einige Schritte weiter: Bei der Premiere am 6.5. in den Wiener Kammerspielen hatten die beiden Hauptdarsteller Ruth Brauer-Kvam (explosiv) und Alexander Pschill (souverän) nicht nur das Computer-Tippen im Sinn: Die E-Mail-Dialoge wurden szenisch umgesetzt – Striptease und trunkene Intimitäten inklusive. Die beiden Laptops dienten dabei bloß als Kulisse – getippt wurde nicht.

Für die dramatisierte Fassung wurde die Buch-Version von Alle sieben Wellen nicht nur adaptiert, sondern teilweise gleich komplett umgeändert (erstes Treffen). Nicht immer hundertprozentig mail-synchron, überzeugte die Gratwanderung zwischen Lustspiel und Tragikomödie als kurzweilige Unterhaltung – auf der Theaterbühne sogar noch mehr als in Buchform.

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