ÖSTERREICH-Talk

André Heller: "Der Abschied fällt uns schwer"

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"Afrika! Afrika!" ist ein allerletztes Mal in der Wiener Stadthalle zu erleben.

Noch bis 6. März läuft das große Afrika! Afrika!-Finale in der Wiener Stadthalle. ÖSTERREICH traf André Heller zum Interview.

ÖSTERREICH: Noch eine allerletzte Woche „Afrika! Afrika!“ in Wien – Ihr Resümee?
André Heller: Es war und ist ein Glücksfall, für den alle Beteiligten dankbar sind. Die hohe sinnliche Energie der Show animiert das Publikum Vorstellung für Vorstellung zu regelrechten Jubelstürmen. Fast hundert junge afrikanische Meisterwesen fanden Arbeitsplätze, und dieses Einkommen hilft ihnen, sich in ihren Heimatländern eine Existenz aufzubauen. Der Abschied fällt uns schwer, aber es wird zumindest unter meiner Mitwirkung keine Fortsetzung geben. Die kommenden Tage sind daher für die Wiener die letzte Chance, das Ereignis zu erleben.

"Afrika! Afrika!" erobert wieder Österreich

Hellers neues Projekt:
 ein "Paradiesgarten"
ÖSTERREICH: Ihr nächstes großes Projekt ist der Paradiesgarten in Marokko …
Heller: Im Sommer wird das Projekt fertig gebaut sein, dann kommt noch die Detailarbeit. Am Fuße des Atlasgebirges sind es 7,5 Hektar botanische Wunderkammern, ein Museum, Meditationsräume, Schönheit pur, eine Kraftzone für Menschen, die Heilung, Frieden und Anregung suchen.

Heller über Ukraine: 
"Gegängelte erwachen"
ÖSTERREICH: Mit welchen Gedanken verfolgen Sie die täglich überraschenden Veränderungen in der Ukraine?
Heller: Abermillionen Menschen haben Sehnsucht nach Verfeinerung, nach selbstbestimmtem qualitätsvollem Leben, nach Menschenrechten und Meinungsfreiheit. Das Bewusstsein und die Taten zynischer, korrupter, gieriger, krimineller Machthaber stemmen sich brachial gegen diese Sehnsucht, bis es zum unkontrollierbaren, häufig tödlichen Überdruck kommt. Aber im Prinzip sind die Gegängelten oder Unterdrückten erwacht und gewillt, sich von Afrika bis Asien und von Südamerika bis Europa nicht mehr zu fügen und missbrauchen zu lassen.

ÖSTERREICH: Wie reagieren Sie auf die Hiobsbotschaften des Hypo-Desasters?
Heller: Die österreichischen Steuerzahler laufen nachgerade Spießruten zwischen den Folgen einer radikalen Verantwortungslosigkeit, häufig totaler Überforderung oder auch unfassbarer Dummheit einer Endlosserie von Politikern, Bankern, Beratern, Schmarotzern und Dieben.


Warum in diesem, in vieler Hinsicht so gesegnetem Land nicht wenigstens der Finanzminister ausgewiesene Wirtschaftskompetenz haben muss, ist eines der vielen Rätsel. Man sollte einem erfahrenen, wirklichen Könner ruhig das Dreifache an Ministergehalt bezahlen und könnte sich wahrscheinlich dafür das Hundertfache an Honoraren für einander häufig widersprechende Berater ersparen.

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