"Der verlorene Sohn"

Angelina Jolie als Spielball von Polizei und Justiz

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Thriller: Dem Film liegt die Story eines wahren Skandals zu Grunde

Angelina Jolie spielt in „Der fremde Sohn“ so eindringlich wie selten zuvor.
Lesen Sie hier das Interview mit der Actrice.

Wahre Geschichte
1928 nahm in Los Angeles ein Polizei- und Justizskandal seinen Ausgang, der das Attribut unfassbar verdient. Eine Frau namens Christine Collins, nun gespielt von Angelina Jolie, nahm Abschied von ihrem Sohn und ging zur Arbeit. Als sie zurückkehrte, war der Junge verschwunden. Entführt.

Falsches Kind
Die Polizei, ratlos bei der Aufklärung des Verbrechens, schaffte schließlich einen Neunjährigen herbei, den sie als Christines Sohn präsentierte. Er war es nicht. Als sich Christine gegen die Farce auflehnte, geriet sie erst recht in die Mühlen der Justiz, die keinen Widerspruch gegen ihre Aktionen duldete – schon gar nicht von einer Frau. Regisseur Clint Eastwood hat aus dieser Story einen harten, meisterlichen Thriller voller Gesellschaftskritik gemacht, der von der ersten bis zur letzten Sekunde von Angelina Jolie getragen wird.

Winkt der Oscar?
Die sonst so glamouröse Hollywood-Diva mutiert hier zur einfachen Frau aus den Vorstädten, die in ihrer Verzweiflung zur mutigen, kompromisslosen Kämpferin wird. Je härter die Attacken ihrer Gegner, umso stärker wird das Rückgrat dieser Christine, die nicht aufgibt, bis eine echte Spur zur Aufklärung des Verbrechens verfolgt wird. Allein wegen der Leistung von Angelina Jolie verdient dieses Filmkunstwerk die Höchstnote. Eine Oscar-Nominierung wäre keine Überraschung.

Fotos: (c) Tony Rivetti jr.

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