Neuer Buch-Aufreger

Roche: Literatur oder harter Porno?

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"Schoßgebete": Charlotte Roche ist mit deftigen Worten über Sex in der Ehe zurück.

Schon mit ihrem Romandebüt Feuchtgebiete (Dumont) erregte die deutsche TV-Moderatorin und Autorin Charlotte Roche 2008 Aufsehen: Der Roman über die Sex- und Hygienepraktiken eines jungen Mädchens erschien in Millionenauflagen.
Jetzt setzt sie eins drauf und thematisiert in ihrem neuen Wurf Schoßgebete (Piper) „eines unserer letzten Tabus“ – ehelichen Sex.

Schon die einleitenden Passagen gerieten so explizit, dass sich viele Leser des Buches fragen werden: Ist das noch Kunst oder schon Pornografie? Oder gar pornografische Kunst …?

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Beziehung
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung konkretisiert Roche ihre – autobiografische – Sicht der Dinge: „Das ist einfach meine Erfahrung! Nichts bindet uns doch heutzutage so sehr wie Sex.“ Ohne Sexualität sei die Beziehung mit dem Partner bloß eine Freundschaft.

Und Roche weiter: „Man kann einen Menschen nicht an sich binden, indem man heiratet, mit ihm ein Haus baut oder sogar ein Kind kriegt. Das Einzige, was einen zusammenhält, ist die sexuelle Paarbeziehung, finde ich.“

Der „Run“ auf das Buch wird demjenigen auf Feuchtgebiete ganz ähnlich sein: Schoßgebete kam gestern mit einer sensationellen Startauflage von 500.000 Exemplaren in die Buchhandlungen.

„Ich wollte meinen Mann damit beeindrucken“
Der Roman sei vor allem ihres Mannes wegen entstanden, verrät Roche: „Ich habe das Buch geschrieben, um ihn zu beeindrucken – oder zu schocken – oder so eine Art Hommage an ihn zu schreiben, eine unkitschige, romantische Geschichte.“

Der zweite Grund: Weniger wohlmeinende Branchenkollegen hätten Anspielungen gemacht, dass sie nach dem Erfolg ihres Debütromans nie mehr ­etwas schreiben würde. Charlotte Roche: „Da dachte ich: Denen will ich es zeigen – ich hau noch ein Ding raus.“

Roche Text Schoßgebete
© Piper
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