TV-Serie

Das Bullen-Comeback

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Zuletzt mussten sich Fans des TV-Bullen mit Wiederholungen begnügen. Quoten der Serie "Der Bulle von Tölz" sanken auf 622.000 Zuseher.

Jetzt bekommt Ottfried Fischer (55) Unterstützung von TV-Mama Ruth Drexel (78). Am Dienstag feiert das Kult-Paar im neuen Bullen Abenteuer Mallorca sein Comeback.

Der neue Bulle. Bereits im Sommer wurde die 69. Folge in Deutschland und auf Mallorca getrennt gedreht. Denn während Kommissar Benno Berghammer in Bad Tölz einen Mordfall an dem Abgeordneten Meidenbauer klären muss, wird Mama Resi auf der spanischen Insel, wo sie eine Würstel-Bude betreibt, entführt. Bennos Kollegin Nadine (Katharina Abt), die gerade auf Mallorca Urlaub macht, soll statt ihm seine geliebte Mama retten.

Zukunft ungewiss. Die Krankheit von Drexel ließ auch die Bullen-Quote in Deutschland leiden. Die letzten Folgen verbuchten nicht einmal fünf Millionen – zu wenig für die erfolgsverwöhnte Programm-Direktoren von Sat.1. Die Zukunft der Kult-Krimiserie ist ungewiss. Otti Fischer im TV-AUSTRIA-Interview (siehe rechts): „Ich mach ihn gerne weiter, das ist keine Frage!“ Nur werden eben weniger Folgen gedreht werden. Auch weil Ruth Drexel aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so viele Drehtage absolvieren kann. „Im Frühling wird sie aber für eine weitere Bullen-Folge vor der Kamera stehen“, so Drexels Managerin Susanne Schulz zu TV-AUSTRIA.

Weiter gehen soll es auf jeden Fall mit der ARD-Serie Pfarrer Braun. „Ich mag den Pater schon ganz gern. Schon allein wegen meiner Vergangenheit als Klosterschüler“, so Fischer.

Kabarett statt Kamera
Zur Zeit konzentriert ich das TV-Schwergewicht auf seine neue Kabarett-Karriere. Nach zwölf Jahren kehrte er 2008 mit dem neuen Programm Wo meine Sonne scheint zurück – am 8. Februar gastiert Fischer damit auch in Salzburg bei der ARGEKultur. „Ich wollte wieder meine Gedanken verbreiten – das ist eine kabarettistische Unart, dass man sich unter Druck setzt, laut nachzudenken“, so Fischer.

Neuer Mensch
Grundsätzlich wird sich der beleibte Publikumsliebling in Zukunft im Fernsehen rar machen. 2008 outete er seine Parkinson-Erkrankung – für Fischer ein Befreiungsschlag, wie er im TV-AUSTRIA-Talk betont. „Seit ich mit meiner Krankheit an die Öffentlichkeit gegangen bin, habe ich festgestellt, dass ich ein sehr lebensbejahender Mensch geworden bin, der sich über das freut, was er erreicht hat.“

Das Interview mit dem beliebten Bullen

TV-AUSTRIA: Am Dienstag feiert der neue Bulle von Tölz mit Ihnen und Ruth Drexel Premiere. Wie wichtig ist das Comeback der Mama Resi?
Ottfried Fischer: Wir haben in der Zeit, wo die Mama Resi nicht dabei war, fünf schöne Bullen gedreht – trotzdem haben sie nicht so eingeschlagen, weil die Mama nicht dabei war. Sie ist für die Quote sehr wichtig. Und menschlich gesehen, geht es ohne der Ruth gar nicht. Wir benehmen uns am Set wie Mutter und Sohn. Das macht Spaß und bewahrt vor der Routine.

TV-AUSTRIA: In deutschen Medien wird über ein Aus der Serie spekuliert. Wie stehen Sie dazu? Haben Sie noch Lust auf den bulligen Polizisten?
Fischer: Ich mach den Bullen gerne weiter, das ist überhaupt gar keine Frage. Und ich habe mit Sat.1 ein gutes Verhältnis. Ich habe noch keinen Termin im Kalender stehen – aber ich persönlich wäre ab Frühsommer für eine Schandtat diesbezüglich bereit (lacht).

TV-AUSTRIA: Sie feiern nach zwölf Jahren Ihr Kabarett-Comeback. Warum kehrten Sie wieder auf die Bühne zurück?
Fischer: Ich wollte wieder meine Gedanken verbreiten – das ist eine kabarettistische Unart, dass man sich unter den Druck setzen will, laut nachzudenken. Das mache ich auch beim Bullen, weil ich ihm eine satirische Farbe gegeben habe. Er darf natürlich keine Karikatur werden. Ich tue das bestimmt nicht als Beschäftigungs-Therapie, sondern weil ich etwas zu sagen hab!

TV-AUSTRIA: Sie haben 2008 Ihre Parkinson-Krankheit geoutet. Wie geht ist Ihnen?
Fischer: Mein Jahresfazit lautet: Befreiung durch Offenheit. Seit ich mit meiner Krankheit an die Öffentlichkeit gegangen bin, bin ich ein sehr lebensbejahender Mensch geworden, der sich über das freut, was er erreicht hat.

Foto: (c) BABIRAD PICTURE

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