"Gespenster"

Der Geist des Aufruhrs

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Andrea Jonasson in Ibsens "Gespenstern" an der Josefstadt .

Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen ist für die Gespenster geprügelt worden: Man warf ihm Nihilismus vor, einen Angriff auf fixe Werte von Gesellschaft und Kirche, die Verteidigung der freien Liebe inklusive Inzest und Syphilis.

Das Theater in der Josefstadt bringt zur heutigen Gespenster-Premiere seine Schauspieler-Elite ins Spiel: Die Mailänder Bühnen-Primadonna Andrea Jonasson verkörpert Frau Alving. Diese hatte jahrelang als Gemahlin eines hoch angesehenen und scheinheiligen Säufers und Wüstlings vegetiert.

Aufruhr
Nachdem dieser gestorben ist und der gemeinsame Sohn aus Paris heimkehrt, drängt es Frau Alving sich zu emanzipieren. Sie liest revolutionäre Schriften und wird mit dem „Geist des Aufruhrs“ kontaminiert.

Heimliche Liebe
Florian Teichtmeister, vertraut aus Mein Kampf oder dem Talisman, spielt in Janusz Kicas Inszenierung Alvings vergötterten Sohn. Joachim Bissmeier ist deren heimliche Liebe, Pastor Manders, der freilich stets auf die Einhaltung der gesellschaftlichen und religiösen Pflichten pocht.

Debüt
Die Giorgio-Strehler-Witwe Andrea Jonasson war zuletzt in de Laclos’ Gefährliche Liebschaften an der Josefstadt zu erleben. Die Gespenster sind ihr erster Ibsen auf einer deutschsprachigen Bühne.

"Gespenster", Premiere heute, Theater in der Josefstadt, 19.30 Uhr.

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