Aufregung

Der Papst findet das Frosch-Kruzifix nicht witzig

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Laut dem Papst verletzte das umstrittene Kunstwerk die religiösen Gefühle vieler Menschen. Trotzdem bleibt der Frosch hängen.

Der Papst hat sich kritisch über den im Bozner Museion ausgestellten "gekreuzigten Frosch" des deutschen Künstlers Martin Kippenberger geäußert. In einem Brief an den Südtiroler SVP-Politiker Franz Pahl, der in den vergangenen Wochen einen Hungerstreik wegen des vieldiskutierten Frosches geführt hatte, betonte Benedikt XVI., dass das Kunstwerk "die religiösen Gefühle vieler Menschen verletzt hat, die im Kreuz ein Symbol der Liebe Gottes und unserer Rettung sehen". Der Brief wurde am 7. August geschrieben, als der Papst seinen Urlaub im Südtirolerischen Brixen verbrachte. Teile des Briefes wurden von Pahl bekanntgegeben, berichteten italienische Medien.

Südtiroler entrüstet
Das Kunstwerk von Kippenberger mit dem Titel "Zuerst die Füße" sorgt in Südtirol seit der Eröffnung des Museions vor drei Monaten für Aufregung. Es zeigt einen gekreuzigten Frosch, der in der einen Hand einen Bierkrug und in der anderen ein Ei hält. Bereits am Eröffnungstag Ende Mai sprachen Kritiker von Gotteslästerung. Auch der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) hatte es als eine Respekt- und Geschmacklosigkeit bezeichnet.

Museum: Frosch bleibt
Die Kuratorin des Museion, Letizia Ragaglia, hatte zur Erläuterung gemeint, Kippenberger habe sich selbst in der Schaffensphase als Gekreuzigter gefühlt. Der Künstler hatte zum Zeitpunkt der Entstehung einen Alkohol- und Drogenentzug gemacht.

Der Frosch bleibt: Dafür hat sich der Stiftungsrat in einer Sitzung am Donnerstagnachmittag in Bozen entschieden.

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