Top secret

DJ Ötzi: "Meine neue Hymne"

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Der neue Ötzi: Qualitätspop statt Schlager, Dieter Bohlen als Produzent und die Hymne "Heimat". ÖSTERREICH war mit ihm im Studio.

Das kann ich besser. Ich singe es gleich noch einmal.“ Wieder und wieder tritt DJ Ötzi im Salzburger Sonic Flow-Studio vor das Mikrofon. Nach seinem Megahit Ein Stern (Hit des Jahres 2007, 2 Millionen verkauften CDs) werkt Gerry Friedle (37) seit Montag an seinem neuen Album. „Eines, mit dem ich ab Oktober alle überraschen werde!“ Denn neben den typischen Ballermann-Hits, die er sich von niemand geringerem als Dieter Bohlen maßschneidern lässt, zieht Ötzi eine ganz neue Seite auf: Radiofreundlicher Qualitätspop im Stile von Silbermond sowie traditioneller Austropop á la Ambros. Dazu liefert er seinen Fans eine neue Hymne: Heimat. „Hier bin ich zu Hause. Bei dir geht’s mir gut. Deine Schönheit ist endlos. Grenzenlos. Meine Heimat“, singt er da und setzt damit dort an, wo Fendrichs I am from Austria aufhört.

Im ÖSTERREICH-Interview erklärt Friedle den neuen DJ Ötzi:

ÖSTERREICH: Sie stecken gerade mitten in den Aufnahmen für Ihr neues Album ...

Dj ötzi: Ich bin selbst überrascht, dass ich mehr Potenzial habe, als man mir zugetraut hat. Ich habe für diese CD Weltklasse-Leute wie Dieter Bohlen, Florian Ast oder Alfred Jaklitsch von den Seern für mich gewonnen. Dadurch konnte ich mich extrem weiterentwickeln.

ÖSTERREICH: Ein ganz neuer DJ ­Ötzi?

DJ Ötzi: Ein vielfältigerer und anderer DJ Ötzi, der aber trotzdem dem alten treu bleibt. Ich will nicht kredibel werden und nur mehr Musik für die Kritiker machen, aber trotzdem will ich meinem Publikum erstmals den Menschen unter der berühmten Strickhaube zeigen. Die Musik klingt ruhiger und nachdenklicher. Eine Weiterentwicklung, doch ohne meine Vergangenheit zu leugnen. Denn ich bin irre stolz auf Anton aus Tirol.

ÖSTERREICH: Scheinbar auch auf Ihre Heimat. Auf der neuen CD gibt es einen Song Namens Heimat ...

DJ Ötzi: Heimat ist für mich nicht nur Vaterland, sondern etwas, wo meine Familie und mein Herz ist. Obwohl ich Patriot bin, verbinde ich die Heimat nicht nur mit Landesverteidigung. Der Song wurde derart genial, dass ich selbst darüber etwas erschrocken bin.

ÖSTERREICH: Ist das Ihre neue Hymne für Österreich?

DJ Ötzi: Das darf ich nie behaupten. Denn erst der Zuhörer macht einen Song zur Hymne. So einen Mythos kann ich nicht kreieren, der muss entstehen. Doch dieser Song, mit all seinen Traditionen, ist so echt und wertvoll, dass er vielleicht zur Hymne der Herzen wird.

ÖSTERREICH: Warum arbeiten Sie nun mit Dieter Bohlen zusammen?

DJ Ötzi: Bohlen steht für Erfolg und DJ Ötzi steht für Erfolg. Er ist einer von drei Produzenten dieses Albums. Er ist mir mit irrem Respekt und großer Achtung gegenüber getreten. Vielleicht auch, weil wir den gleichen Anwalt haben (lacht).

ÖSTERREICH: Bohlen kann im TV oft fies sein. Ist er das auch zu Ihnen?

Dj Ötzi: Ganz und gar nicht! Er wollte unbedingt mit mir arbeiten. Er sagt geradeaus, was er sich denkt und genau das liebe ich, denn nur so kann ich mich weiterentwickeln. Wir treffen uns auf Augenhöhe und das gefällt ihm.

ÖSTERREICH: „Ein Stern“ ist nach fast eineinhalb Jahren noch immer in den Charts …

DJ Ötzi: Das ist nicht normal. Ich werde dadurch aber nicht übermütig sondern freue mich im Stillen.

ÖSTERREICH: Ihr Verhältnis zu Ihrem „Stern“-Duett-Partner Nik P gilt als getrübt ...

DJ Ötzi: Wir sehen uns kaum. Ich bin viel unterwegs und er ist durch den Stern nun viel mehr als früher unterwegs.

ÖSTERREICH: Haben Sie sich nach über 30 Jahren der Trennung nun schon mit Ihrer Mutter getroffen?

DJ Ötzi: Das habe ich noch nicht gemacht, weil ich dafür ganz viel Ruhe und Zeit brauche. Ein peripheres Treffen würde uns beiden nichts bringen. Ich habe es mir vorgenommen und werde es auch machen. Das wird sehr emotionell für uns beide werden.

ÖSTERREICH: Werden Sie noch immer Ihren „Amadeus“ versteigern?

DJ Ötzi: Ja! Das habe ich in ÖSTERREICH angekündigt und dazu stehe ich! Mein Amadeus wird im Herbst für Licht ins Dunkel versteigert und der Erlös soll dem heimischen Musikfonds zugute kommen. Ich will was Gutes damit bezwecken, denn mir ist dafür auch viel Gutes widerfahren. Auch wenn ich dafür sehr hart arbeiten musste. An die 150 Konzerte pro Jahr und das seit 1999.

ÖSTERREICH: Gönnen Sie sich denn gar keinen Urlaub?

DJ Ötzi: Doch. Ab Anfang August werden wir sechs Wochen lang am Wörthersee sein. Dafür habe ich extra eine Wohnung angemietet. Ich werde dann, so wie es Luciano Pavarotti immer getan hat, all meine Freunde einladen, mich einfach nur mehr wohlfühlen und endlich ganz viel Zeit mit meiner Frau und meiner Tochter Lisa-Marie verbringen. Denn nur das zählt!

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