Konzertkritik

EAV: Erstklassige Hits und zweideutige Gags

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Klaus Eberhartinger und Co. begeisterten bei ihrem Konzert in der Wiener Stadthalle. 140 Minuten Hits und Gags am laufenden Band.

„Heute werden wir uns der Liebe nähern. Von allen Seiten – auch von hinten!“ In der gut gefüllten Wiener Stadthalle (6.000 Besucher, nur Sitzplätze) gibt Conférencier Klaus Eberhartinger gleich in der Anfangsmoderation zwischen dem kitschig-opulenten Opener Amore und dem 1988er Uralt-Hit Schweinefunk das Motto für die kommenden 140 Konzert-Minuten: erstklassige Hits und zweideutige Gags. Und die EAV ist in diesen beiden Disziplinen absolute Weltklasse! Besticht doch das von ÖSTERREICH präsentierte Tour-Highlight, wie schon die 32 Konzerte davor, als grandioses Hit- und Gag-Feuerwerk.

30 Jahre Blödel-Pop
Unter frenetischem Applaus und nicht enden wollendem Gelächter liefert die EAV auf einer futuristischen Megabühne mit fluoreszierenden Bar-Elementen und überdimensionaler Showtreppe eine fulminante, 38 Songs (!) starke Werkschau aus mittlerweile 30 Jahren Blödel-Pop. Gekonnt, und von 15 skurrilen Verkleidungen begleitet, vermischt Eberhartinger dabei dadaesken Sinnlos-Pop à la Agadla Gu Gu oder Zwirch & Zwabel mit Nachdenklichem wie der Irak-Kriegs-Nummer Mein Gott. Selbst 80er-Jahre-Klassiker wie Märchenprinz oder Küss die Hand, schöne Frau klingen dabei nicht antiquiert.

Hit-Medley
Nach zwei Stunden – als musikalisches Allgemeingut fungierende Hits wie Fata Morgana, Samurai oder An der Copacabana sind längst abgefeuert – zeigt die EAV dann ihren wahren musikalischen Sonderstatus und liefert als Zugabe ein knapp zehnminütiges Hitmedley mit Frauenluder, Ding Dong, Heiße Nächte in Palermo, 3 weiße Tauben und 300 PS. Wer es sich erlauben kann, derartige Gassenhauer bloß in Stakkato-Kurzversionen durchzupeitschen, hat wahrhaft Großes hinterlassen.

Am 14. April geht es weiter: EAV in der Helmut-List-Halle in Graz, 20: Uhr

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