In Tulln

Egon Schiele Museum zeigt Unbekanntes

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Die Schau "Egon Schiele. Der Anfang"  lädt zum Streifzug  nach Tulln ein.

Im Egon Schiele Museum in Tulln ist am Mittwochabend (27. März) die Ausstellung "Egon Schiele. Der Anfang" eröffnet worden. Außerdem wurde das gleichnamige, von Christian Bauer herausgegebene Buch präsentiert, das neueste Erkenntnisse zur Biografie des in Tulln geborenen Künstlers (1890-1918) mit einem umfassenden Bildteil vereint.

Eine breit gefächerte Ausstelung

Rund 60 Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen aus dem Frühwerk sind in Tulln zu sehen, darunter Leihgaben aus der Sammlung Gradisch, den Landessammlungen Niederösterreich, dem Leopold Museum und dem Belvedere. Zudem sind zahlreiche Werke aus Privatbesitz zum ersten Mal öffentlich zugänglich. In Verbindung mit dem Buch lassen sich neue Einblicke in die ersten Schaffensphasen Schieles gewinnen. So konnte der bisher unpublizierte Briefwechsel mit Margarete Patronek, der ersten großen Liebe des Künstlers, der sich im Besitz des Leopold Museums befindet, eingesehen und in Schieles Biografie und Schaffen eingeordnet werden.

Werke aus  Privatbesitz
Darüber hinaus gelang es, ein in Privatbesitz befindliches Skizzenbuch, das in dieser Qualität noch nie veröffentlicht wurde, in eindeutigen Zusammenhang mit Schieles Beziehung zu Margarete Patronek zu stellen. Das Auffinden des Meldezettels der Patroneks sowie bisher unbekanntes Fotomaterial brachten neue Erkenntnisse zur Identität dieser Familie. Revidiert werden auch tradierte Irrtümer in der Biografie von Schieles Vater - vom falsch angenommenen Geburtsdatum über seine Religionszugehörigkeit bis zur Tatsache, dass der an Syphilis erkrankte Bahnhofsvorstand Adolf Schiele aktiv im Dienst gestorben ist und nicht, wie oft fälschlich angeführt, pensioniert oder entlassen wurde.

Ab Juni Frühwerk Schieles in Tullen zu sehen

Dass dem Frühwerk Schieles besondere Bedeutung zukommt, unterstreicht auch Carl Aigner, Direktor des Landesmuseums NÖ, in seinem Buchbeitrag: "Wie kaum ein anderer Künstler hat er in jungen Jahren und in kurzer Zeit ein reiches Schaffen entfaltet, von den bildnerischen Versuchen der Schulzeit über die akademischen Arbeiten und das Kopieren bis hin zum Stimmungsrealismus bzw. Stimmungsimpressionismus, zum Secessionismus und zur Phase des Jugendstils vor allem Klimt'scher Prägung." Schieles Frühwerk, so Aigner, sei "genuiner Baustein und Grundfeste des Hauptwerks". Dies zu untermauern trägt die Ausstellung in Tulln bei. Ab 16. Juni wird auch die Tullner Bahnhofswohnung, in der Egon Schiele seine ersten zehn Lebensjahre verbrachte, in zeitgemäß adaptierter Form wieder der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Info
Alle Informationen zur Schile-Schau erhalten Sie unter www.egon-schiele.eu.

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