Buchmesse

Frankfurt im Bann der E-Books

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Jonathan Franzen war einer der vielen Stargäste der Frankfurter Buchmesse. 

„Ich schreibe nicht für jeden“, sagte Jonathan Franzen. „Ich schreibe nur für Menschen, die schon einmal eine lebendige Verbindung mit einem Buch eingegangen sind.“

Höhepunkt
Der Auftritt des US-Starautors, der nach seinem Welterfolg Die Korrekturen nun den grandiosen Gesellschafts-Roman Freiheit vorgelegt hat, war der Höhepunkte der Frankfurter Buchmesse 2010. Der US-Star-Autor hat eine besonders Beziehung zu Europa. Er hat in Deutschland studiert, spricht sehr gut deutsch.

Nicht allein wegen Franzen waren die Hallen rappelvoll. Schon bis Freitag zählte man 150.000 Fachbesucher. Bis zum Messe-Schluss am Sonntag kamen 290.000 Interessenten. Über 300.000 Bücher wurden ausgestellt.

Streit um E-Books
Das besondere Interesse der Branche galt den E-Books, die Buchmesse-Direktor Juergen Boos als „größte Umwälzung in der Literatur seit Gutenbergs Erfindung des Bleisatzes“ bezeichnete.

In den USA haben die elektronischen Bücher bereits einen Marktanteil von sechs bis acht Prozent. Davon ist man im deutschsprachigen Raum noch weit entfernt. Die Bücherbranche erzielt weniger als ein Prozent ihres Umsatzes mit E-Texten. Mittelfristig könnte der Anteil von E-Books aber auch bei uns auf zehn Prozent steigen, glaubt Gottfried Honnefelder, Chef des Buchhandels-Börsenvereins: „E-Books sind ebenso ein Kulturgut wie Bücher.“

Zu den E-Book-Skeptikern zählt Frankfurt-Stargast Günter Grass. Allerdings nicht, weil ihm die Lesegeräte nicht behagen: „Ich gebe das Einverständnis für das Verlegen meiner Werke als E-Book erst dann, wenn die Rechte der Autoren geschützt sind.“

Buchcover
Weil deutschsprachige Kunden ihren Lesestoff am liebsten in der Buchhandlung erwerben, wird die Gestaltung der Buchcover immer wichtiger. Designer Stefan Hilden: „Die Cover sind ein großes Marketing-Instrument geworden“: Bei 100.000 Neuerscheinungen pro Jahr gehe es darum, aufzufallen.

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