Nobelpreisträger

Grass-Stasi-Akte kommt als Buch

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Rund 300 Seiten starke Dokumentation enthält auch Kommentare von Grass

Er setzte sich für den DDR-Autor Uwe Johnson ein und verurteilte in einem offenen Brief den Bau der Berliner Mauer. Wegen dieser "Provokationen" nahm die Stasi im Jahr 1961 den Schriftsteller Günter Grass ins Visier. Im Berliner Christoph Links Verlag wird im Frühjahr die Stasi-Akte des Literaturnobelpreisträgers veröffentlicht. "Günter Grass im Visier - Die Stasi-Akte" heißt der von Kai Schlüter herausgegebene Band, der laut Verlagsprogramm im März 2010 ausgeliefert wird. Die rund 300 Seiten starke Dokumentation wird ergänzt mit Kommentaren von Grass und zahlreichen Zeitzeugen.

Zeitgeschichte
Die von Schlüter aufbereiteten Akten spiegelten ein wichtiges Stück deutsch-deutscher Zeitgeschichte, denn sie zeigten die oft abenteuerlichen Wege des heimlichen Literaturaustausches zwischen Ost und West, heißt es in der Verlagsankündigung. Dargestellt würden auch das Lavieren der offiziellen DDR-Kulturpolitik und die Mechanismen der Überwachung. Die DDR-Staatssicherheit habe Grass nicht aus den Augen gelassen. Der Geheimdienst sammelte Material über ihn und die Autorenvereinigung Gruppe 47. Die Stasi überwachte ihn außerdem bei seinen Besuchen in der DDR. Die Kontrolle endete erst im Herbst 1989.

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