Literatur

Gute Bilanz zum Ende der Buchmesse in Frankfurt

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Rund 280.000 Besucher haben die Frankfurter Buchmesse besucht. Nächstes Jahr wird der Schwerpunkt Türkei präsentiert.

Mit einer optimistisch gestimmten Branche ist am Sonntag die 59. Frankfurter Buchmesse zu Ende gegangen. Insgesamt kamen zur weltgrößten Bücherschau während fünf Tagen rund 280.000 Besucher. Das waren etwa genauso viele wie im Vorjahr. "Wirtschaftlich ist es gut gelaufen", sagte Buchmessen-Sprecher Thomas Minkus.

2.500 Veranstaltungen
Den meisten Trubel gab es auf den rund 2.500 Veranstaltungen um die Prominenz aus Politik und Showbusiness. Am Sonntag stellten noch die Schauspieler Ben Becker und Hardy Krüger ihre Werke vor. Viele Verlage verkauften an ihren Ständen Bücher.

Mark Medlocks Biografie
Für den größten Auftrieb am Wochenende, an dem auch das allgemeine Publikum Zutritt hatte, sorgte ein Mann ohne Schulabschluss. TV-"Superstar" Mark Medlock wurde bei der Präsentation seiner Biografie ("Ehrlich") am Verlagsstand von den Fans fast erdrückt. Die Zugänge mussten kurzfristig gesperrt werden. Jugendliche zogen außerdem in selbst genähten Kostümen japanischer Manga-Comic-Figuren durch die Hallen. Zu den prominentesten unter den rund 1.000 Autoren gehörten Günter Grass, Martin Walser, der italienische Schriftsteller Umberto Eco, Zeruyah Shalev (Israel) und Richard Ford (USA).

Aussteller-Rekord
Nach Angaben von Buchmessen-Sprecher Minkus lief besonders das internationale Rechte-Geschäft mit Büchern sehr gut. Die Verlage hoben die entspannte Atmosphäre hervor. Insgesamt kamen fast 7.500 Aussteller aus mehr als 100 Ländern nach Frankfurt. Damit stellte die Buchmesse erneut einen Rekord auf.

"Zeichen für die Buchpreisbindung"
Unterstützung erhielt die Branche vom deutschen Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), der seinen Besuch auf der Messe als "Zeichen für die Buchpreisbindung" wertete. "Dieses Instrument sichert die Vielfalt der Verlage ab." Jeder, der die Preisbindung aufheben wolle, müsse sich im Klaren sein, was er damit anrichte.

Katalonien
Messe-Ehrengast Katalonien, das mehr als 100 Autoren und 600 Künstler nach Frankfurt schickte, zeigte sich mit der Resonanz auf seine Präsentation sehr zufrieden. Die weltgrößte Bücherschau habe dazu beigetragen, dass die katalanische Literatur wieder einen festen Platz in Europa erhalten habe, sagte der Chef des Kulturinstituts Ramon Llull, Josep Bargalló. Er verteidigte die Entscheidung, die auf Spanisch schreibenden Autoren im zweisprachigen Katalonien nicht offiziell einzuladen, weil sie ganz andere Chancen hätten, Aufmerksamkeit zu finden. Die katalanische Sprache wird von rund acht Millionen Menschen gesprochen.

2008: Gastland Türkei
Im kommenden Jahr wird die Türkei Ehrengast der Messe. Am Sonntagnachmittag übergaben die Katalanen in einem symbolischen Akt die "Gastrolle" an die Türken. "Das ist eine großartige Wahl", sagte Nobelpreisträger Günter Grass. "Die Literaturszene in der Türkei ist äußert lebendig."

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