Nach Geständnis

Haftbefehl für Startänzer des Bolschoi Theaters

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Nach Säureangriff auf Ballettchef erfolgt Haftbefehl für Dmitritschenko.

Nach dem Säureangriff auf den Ballettchef des Moskauer Bolschoi Theaters hat ein Gericht Haftbefehl gegen den Startänzer Pawel Dmitritschenko erlassen. Es bestehe Fluchtgefahr, begründete das Gericht in Moskau am 7. März seine Entscheidung. Der 29 Jahre alte Solist des legendären Theaters soll den Anschlag auf Ballettchef Sergej Filin am 17. Jänner organisiert haben.

Festnahmen

Festgenommen sind auch zwei Männer im Alter von 32 und 35 Jahren, von denen einer Filin mit Schwefelsäure das Gesicht verätzt haben soll. Der 42-jährige Chef der mit 220 Tänzern größten Balletttruppe der Welt wird weiter in der Augenklinik in Aachen behandelt. Dmitritschenko war auf Bildern aus dem Gerichtssaal in einem Gitterkäfig zu sehen. Er soll 50.000 Rubel (1250 Euro) für den Angriff auf Filin bezahlt haben. Der Tänzer meinte, dass es dabei nur um eine Lektion gegangen sei. Ein Säureattentat habe er nicht bestellt bei seinen Bekannten, behauptete er vor Gericht.

Wollte kein Säure-Attentat
Als er von den Verätzungen erfahren habe, sei er entsetzt gewesen, sagte der Tänzer. Indirekt machte er Filin für Korruption und Vetternwirtschaft am weltberühmten Musentempel verantwortlich. Kollegen des Tänzers kritisierten den Haftbefehl. Sie vermuten, dass Dmitritschenko Opfer einer Intrige am größten Staatstheater des Landes sei - und sich unter äußerem Druck selbst belastet habe.  Dagegen berichteten Medien unter Berufung auf Ermittler und Informanten im Bolschoi, dass Dmitritschenko es seit langem auch auf den einflussreichen Posten des Ballettchefs abgesehen haben soll. Seine Gegner innerhalb des Bolschoi schilderten den Ballettstar, der unter anderem die Titelpartie in "Iwan der Schreckliche" tanzte, als "explosiv" und "größenwahnsinnig".

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