Highlight im Wr. Musikverein

Haydns "Jahreszeiten" in Top-Besetzung

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Harnoncourt dirigiert Haydns „Die Jahreszeiten“ im Wr. Musikverein.

Nikolaus Harnoncourt, Grammy-dekorierter Erfinder des Originalklangs, hat sich nicht nur als wichtigster Bach- und Mozart-Dirigent, sondern auch als kongenialer Interpret des ewig jungen Großmeisters aus Rohrau erwiesen. Seine legendären Haydn-Explosionen haben wesentlich dazu beigetragen, dass die vergessenen Werke des witzigsten Wiener Klassikers wieder gespielt werden. Im Musikverein musiziert der steirische Musikgigant mit seinem Concentus Musicus am Wochenende zweimal Haydns Die Jahreszeiten.

„Besoffen“
Haydn mochte das Libretto des Barons Gottfried van Swieten nicht und äußerte sich ironisch zur Ode an den Fleiß und zum Weinfest des Landvolks: „Einen so komischen Kon­trapunkt und eine so besoffene Fuge habe ich noch nie geschrieben.“

„In den Jahreszeiten ist der gesamte Haydn kumuliert“, so Harnoncourt. „Dieses Spätwerk ist der absolute Schlussstrich unter Haydns Schaffen, sein Opus summum.“ Die Komposition ist illustrativ und tonmalerisch: So pfeift ein pflügender Bauer das Thema aus Haydns Symphonie mit dem Paukenschlag, ein vom Jäger geschossener Vogel fällt auch musikalisch hinunter, im strahlenden D-Dur wird ein Sonnenaufgang geschildert.

(E. Hirschmann-Altzinger)

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