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Intimes aus dem Leben von Hermann Nitsch

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Auch Skandalkünstler Hermann Nitsch gibt sich bei der Buch Wien 2008 die Ehre - und liest aus "seinem" neuen Buch.

Die Buchmesse in Wien hat dieses Jahr einen prominenten Vertreter der österreichischen Kunstszene: Skandalkünstler Nitsch liest am 20. November im Dorotheum aus dem neuen Buch "Der Nitsch und seine Freunde", sein persönliches Geburtstagsbuch zum Siebzigsten.

Prominente Freunde
"Man sagte mir, dass man zu Deinem Siebziger ein Buch machen will und dass Menschen, die Dich durch die Jahre begleitet haben, etwas über Dich schreiben sollen. Nun, ich möchte lieber Dir schreiben und nicht über Dich." Dies schildert Anni Brus über ihren Freund Nitsch in "Der Nitsch und seine Freunde", welches im Styria Verlag erschienen ist. Anni und ihr Mann Günter, Künstlerkollegen wie Christian Ludwig Attersee, Kunstsammler und Galeristen, Freunde und Bewunderer wie Danielle Spera oder Peter Noever zeichnen in ihren Erinnerungen ein intimes Bild "ihres Nitsch".

Buchlesung im Dorotheum
Für alle, die es interessiert: Der Künstler höchstpersönlich wird im Wiener Dorotheum (20. November, 15:30 Uhr) Passagen aus seinem Buch vorlesen. Das Buch enthält etliche Geschichten über sein vielfältiges Wissen, seine Tierliebe und seinen kulinarischen Finessen.

Von dem Menschen Nitsch erzählen die Geschichten, von seinem vielfältigen Wissen, seiner Tierliebe und seinen kulinarischen Finessen.

Aktionskünstler beschreiben, wie es war
Natürlich zeichnet das Buch auch seine Kunst. Davon wie es war, als man "auf einer Schrägbahre mit einem Schwein auf dem Bauch" lag oder man beim Wühlen im Tierkörper "eine Leber oder ein Beuschel ins Gesicht" bekam, wie Katharina Biber ihre Teilnahme an den Aktionen beschreibt. Aber auch davon, dass Nitsch sein 6-Tage-Spiel immer weiter hinausgezögert habe, bis ans Ende des Jahrtausends, wie seine Frau Rita berichtet.

Freunde hat er viele - und sehr vielseitige. Da erzählt Attersee von den Anfängen des Wiener Aktionismus, da gibt Sammler Karlheinz Essl Einblicke in Nitschs Einfluss auf dem Kunstmarkt, da betont der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (V) die künstlerische Bedeutung des Weinviertels und MAK-Direktor Peter Noever die Kraft des Schlosses Prinzendorf.

"Der Nitsch und seine Freunde" von Freya Martin, Styria Verlag 2008, 298 S., ISBN: 978-3-222-13246-9, Euro 24,90

Foto (c): Puma, Rene Aufhauser

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