Jahresjubilar 2014

Richard Strauss löst Wagner und Verdi

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Die Wiener Staatsoper lockt mit vielen Programm-Highlights ins Haus am Ring.

Auf die Musiktitanen folgen drei Musikheroen: Die musikalischen Jahresregenten Wagner und Verdi wurden mit Jahresbeginn von Richard Strauss, Gluck und Rameau abgelöst. So wird im Juni Strauss' 150. Geburtstag begangen, am 2. Juli Christoph Willibald Glucks 300. Geburtstag und am 12. September Jean-Philippe Rameaus 250. Todestag.

Kick off mit Strauss ins neue Jahr
Zweifelsohne der bekannteste der Jubilare ist dabei Richard Strauss, dessen 150. Geburtstag bereits beim Neujahrskonzert mit einem Auszug aus "Capriccio" gewürdigt wurde. Der Spätromantiker, der erst 1949 verstarb, ist heute vor allem für seinen Beitrag zur Opernliteratur des 20. Jahrhunderts berühmt und hat sich - nach Puccini - zum meistgespielten Musiktheaterkomponisten der Epoche etabliert.

Strauss fulminater Aufstieg
Nach einem Frühstart als Komponist noch im Teenageralter führte Strauss' Weg (der in keiner familiären Verbindung zur Wiener Strauß-Dynastie steht) über die Stationen Weimar und Berlin, wo der Tonsetzer als Dirigent engagiert war, vor allem an die Dresdner Semperoper. So feierten neun seiner 15 Opern in der Barockstadt ihre Uraufführungen, darunter die bahnbrechende "Salome" 1905, der 1909 die "Elektra" und 1911 der "Rosenkavalier" folgten. Straus und sein Wiener Librettist Hugo von Hofmannsthal, mit dem er ab "Elektra" zusammenarbeite, brachten die Psychologie des 20. Jahrhunderts auf die Bühne der Oper.

Strauss prägte österreichische Theater-Szene
Aus österreichischer Sicht unterstützte Strauss überdies Max Reinhardt und Hofmannsthal bei der Gründung der Salzburgerer Festspiele und leitete von 1919 bis 1924 mit Franz Schalk die hiesige Hofoper, in der er seine "Frau ohne Schatten" zur Uraufführung brachte. Auch Strauss' Tondichtungen wie "Don Juan", "Till Eulenspiegel" oder die spätestens dank Stanley Kubricks Science-Fiction-Klassiker "2001" unsterblich gewordene Melodie aus "Also sprach Zarathustra" gehören neben seinen 220 Liedern zum Standardrepertoire der Konzerthäuser. Seine späteren musiktheatralischen Werke wie "Die ägyptische Helena" oder "Friedenstag" finden sich hingegen selten auf den Spielplänen. So galt Strauss, als er 1949 in Garmisch starb, bereits als aus der Zeit gefallen, wobei sein Engagement als Präsident der Reichsmusikkammer unter den Nationalsozialisten 1933 bis 1935 bis heute einen Schatten auf seine Biografie wirft.

Staatsoper mit Strauss-Highlights
Die Würdigungen des Komponisten fallen heuer jedenfalls exorbitant aus. An der Wiener Staatsoper ist in der laufenden Saison unter anderem noch seine "Salome" (Februar), sein "Rosenkavalier" (April) sowie seine "Ariadne auf Naxos" (April und Juni) zu sehen, die auch am Geburtstag erklingt. An der Mailänder Scala ist für den 18. Mai eine "Elektra" unter Esa-Pekka Salonen in der Regie von Patrice Chereau angesetzt, wobei unter anderen Waltraud Meier und Rene Pape singen. Die New Yorker Metropolitan Opera spielt ab April "Arabella" in der Regie von Otto Schenk und im Bühnenbild von Günther Schneider-Siemssen, unter anderen mit Malin Byström und Genia Kühmeier.

Salzburger Osterfestspiele setzen auf Strauss  
Auch die Salzburger Osterfestspiele setzen auf Strauss. Dort ist ebenfalls eine Neuproduktion der "Arabella" angekündigt. Am 12. April wird die Sächsische Staatskapelle unter Christian Thielemann spielen, während Florentine Klepper inszeniert und die beiden Weltstars Renee Fleming und Thomas Hampson singen. Aber auch Strauss' "Letzte Lieder" und zahlreiche Tondichtungen stehen am Programm, während für das Lied "Malven" Wolfgang Rihm eine Orchesterfassung schreibt, die in Salzburg Uraufführung hat.

Deutschland feiert Komponisten
In Dresden selbst ist dem Jubilar ein ganzes Festjahr gewidmet. Am Beginn steht bereits am 19. Jänner eine "Elektra" unter Christian Thielemann, erneut mit Waltraud Meier. Im Februar folgt mit "Guntram" das Frühwerk von 1894, das dreimal in der Semperoper konzertant erklingt. Strauss' erste Dresdner Uraufführungsoper "Die Feuersnot" wird im Juni drei Mal im Hof des Schlosses aufgeführt. Außerdem widmet die Staatskapelle dem Komponisten mehrere Konzertprogramme und lädt zudem am 11. Juni zum großen Geburtstagskonzert. Ein Ballettabend "Legenden - Hommage an Richard Strauss" rundet die Huldigungen ab.

Info
Alle Informationen zu den Strauss-Schwerpunkten in der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Osterfestpielen erhalten Sie unter www.wiener-staatsoper.at und www.osterfestspiele-salzbrug.at.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2014

Von 19. November bis 14. Dezember kehrt die irre Musical-Show rund um Dr. Frank N' Furter zurück ins Wiener Museumsquartier.

Am 1. November spielt der Teufelsgeiger mit seinem Programm "Classic Revolution" bei uns auf.

Ab 28. Oktober widmet das Kunsthistorische Museum dem spanischen Maler DiegoVelázquez (1599–1660) zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine sensationelle Ausstellung.

Auch im fünften Jahr seines Zyklus "Great Voices" bringt das Wiener Konzerthaus die besten Sänger der Klassik auf die Bühne. Ab 20. Oktober lassen neben den Publikumslieblingen Rolando Villazon und Jonas Kaufmann die Star-Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, der Tenor Joseph Calleja und die kürzlich mit dem Opera Award als beste Sängerin ausgezeichnete Diana Damrau ihre "großen Stimmen" erklingen.

Am 4. Oktober öffnen 700 Kultureinrichtungen bis 1 Uhr Früh ihre Pforten. Zum 15. Jubiläum der Langen Nacht der Museen, können Interessierte zum ersten Mal mit nur einem Ticket auch Institutionen in der Schweiz und in Liechtenstein besuchen.

Am 1. Oktober feiert der große Broadway-Erfolg „Mary Poppins“ als Musical seine deutschsprachige Erstaufführung am Ronacher. In der Hauptrolle ist Annemieke Van Dam zu sehen.

Zum zehnten Jubiläum der Kriminacht am 23. September stellt die US-amerikansiche Beststellerautorin ihren neuen Commissario Brunetti-Roman "Das goldene Ei" vor.

In einer Konzert- und Vortragsreihe präsentieren in den nächsten drei Jahren im Wiener Konzerthaus hochkarätige Forscher und Musiker unter dem Titel "Sounds & Science" ein einzigartiges Programm: Werke klassischer Komponisten, ihre Krankheitsgeschichten und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse dazu. Der Erlös geht an die Österreichische Krebshilfe. Der Start der Reihe ist am 20. September.

Der Comedy-Superstar präsentiert sein neues Programm "Haardrock" am 18. September in der Wiener Stadthalle.

Am 12. und am 13. September begeistert der weltbekannte Hundetrainer mit seiner Show "Leader of the Pack" in der Wiener Stadthalle.

Vom 4. bis zum 8. September steht Linz wieder ganz im Zeichen der Cyber Arts. Großes Motto heuer ist „C … what it takes to change“.

Zum Auftakt der internationalen Haydntage am 4. September setzt das Oklahoma Festival Ballet die musikalischen Bilder aus Haydns Oratorium "Die Jahreszeiten" in die Bildersprache klassischen Balletts um.

Die beiden Topstars der Opernwelt singen ab dem 9. August bei den Salzburger Festspielen in Verdis "Il Trovatore".

Fixer Programmpunkt der Salzburger Festspiele 2014 ist wie immer die Aufführung des "Jedermann". Auch ansonsten gänzt das Repertoire mit Mozart, Haydn, Bruckner und in Anbetracht des großen Themenschwerpunkts "Islam" mit Sufiklängen.

Trotz finanzieller Probleme wird die Oper "Aida" vom 9. Juli bis zum 17. August in Sankt Margarethen gespielt.

Von einer warmen, schönen Sommernacht konnte zwar beim elften Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker in Schönbrunn zwar keine Rede sein, doch immerhin hörte der Regen wenige Stunden vor dem Konzert auf und setzte erst wieder danach ein. 40.000 wetterfeste Zuschauer (laut Veranstalterangaben) wurden am Ende mit einem kleinen Feuerwerk belohnt.

Die Ausstellung „Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze“ in der Tabakfabrik in Linz mit rund 1.000 Repliken des großen Pharaonenschatzes bietet erstmals die Gelegenheit, das Grab dreidimensional in seiner originalen Fundsituation zu besichtigen.

Es war "Egon Schieles Strich", der Rudolf Leopold derart in Begeisterung versetzte, dass im Laufe der Jahrzehnte über 4.000 Papier-Arbeiten verschiedenster Künstler Eingang in seine 5.700 Werke umfassende Sammlung fanden. Hundert davon - vom obligaten Schiele über Klimt, Kokoschka und Kubin bis hin zu Rainer oder Hollegha - sind nun in der Schau "Linie & Form" vom 23. Mai bis 20. Oktober im Leopold Museum zu sehen.

Emanuele Angeletti ist einer der "Paul McCartneys" im Ensemble der im Herbst in Wien und Linz gastierenden Beatles-Show "Let It Be". Der Italiener hat sich ein Leben lang auf diese Rolle vorbereitet: "Als Kind stand ich stundenlang vor dem Spiegel und habe geträumt, Paul McCartney zu sein. Ich habe seine Bewegungen, sein Art zu spielen imitiert", erzählte er im Zuge eines APA-Interviews.

Moritz Schneider und Michael Reed verwandeln die Tragikkomödie von Friedrich Dürrenmatt in ein spektakuläres Musical. Der Wunsch der Milliardärin Claire Zachanassian nach Rache für eine grausame, längst vergangene Tat führt sie in ihr altes, mittlerweile heruntergekommenes Heimatstädtchen Güllen. Doch der Preis für inneren Frieden, ist höher als so mancher zu zahlen bereit ist.

Der Weltraum ist alltäglich geworden: Der Wetterbericht serviert täglich Bilder der Erde aus dem All, NASA und Co. liefern in ähnlicher Frequenz Hochglanzfotos aus den Tiefen des Universums. Wie faszinierend der Blick zu den Sternen und aus dem All zurück zur Erde ist, zeigt das Wiener Fotomuseum Westlicht in der Schau "Völlig losgelöst. Geschichte der Weltraumfotografie

Rolando Villazon ist ein echter Publikumsliebling in Wien. Hier hat sich der quirlige Mexikaner über alle Karrierehochs und -tiefs hinweg eine treue Fangemeinde erhalten. So ist der 42-Jährige am 3. April bereits zum vierten Mal im Rahmen des "Great Voices"-Zyklus im Wiener Konzerthaus zu erleben. Dabei hat er nicht mexikanische Volkslieder wie zuletzt, sondern Mozart im Gepäck.

Ja, stimmt schon: "Mamma Mia!", die neueste Premiere im Wiener Raimund Theater, ist "nur" ein Jukebox-Musical mit den besten ABBA-Liedern, das seit 15 Jahren weltweit erfolgreich ist. Und ja, das Stück war als Tourneeproduktion auch schon in Österreich zu sehen. Aber wen kümmert's? "Mamma Mia!" hat sich am Mittwoch (19. März)  als Musicalkracher im besten Sinne erwiesen, der das Publikum von den Sitzen reißt. (Aufführungen bis Dezember jeweils am Dienstag 18.30 Uhr, Mittwoch bis Samstag um 19.30 Uhr, sowie samstags um 15 Uhr und sonntags um 18 Uhr. www.vbw.at)



Gar so anders als gewohnt war das gar nicht! Immer wenn Nikolaus Harnoncourt zum Taktstock greift, verkrampfen sich die Traditionalisten im Publikum und fürchten, um ihren gewohnten Hörgenuss gebracht zu werden. Doch bei "Don Giovanni" im Theater an der Wien klang am 17. März nur die Ouvertüre extrem - nämlich deutlich diffiziler und verhaltener als sonst. Doch am Ende herrschte Jubel.

Die Wiener Albertina wirft ein Schlaglicht auf ihre Entstehung und ihre Gründungseltern: "Zwischen Dürer und Napoleon" heißt die neue Ausstellung enormen Ausmaßes, mit der man nicht dem kunsthistorischen Kontext der einzelnen Werke nachspürt, sondern Herzog Albert und seiner Zeit. Dabei ist seit Jahren erstmals mit Albrecht Dürers "Feldhase" das "Wappentier" des Hauses wieder öffentlich zu sehen. Die Ausstellung läuft vom 14. März bis 29. Juni.

Das Linzer Brucknerhaus ist vor ziemlich genau 40 Jahren feierlich eröffnet worden und das wird nun ausführlich gefeiert. Ein Festkonzert mit den Wiener Philharmonikern am 20. März sowie ein Abend mit Jonas Kaufmann am 5. Mai sind die (bereits ausverkauften) Höhepunkte.

Sie mögen Oper nicht, weil Sie sie für altmodisch halten? Dann auf ins Theater an der Wien! Jean-Philippe Rameaus barockes Gesamtkunstwerk "Platee" mutiert dort in der Regie von Robert Carsen zum poppigen Videoclip. Das mitreißende Ergebnis bombardiert fulminant alle Sinne wie ein Film von Baz Luhrmann. Am Ende stand bei der Premiere am 17. Februar  zu Recht tosender Applaus für alle Beteiligten.

Schlicht "Siegfried Anzinger" heißt eine Ausstellung die am 12. Februar im Bank Austria Kunstforum Wien eröffnet wurde. "Man hätte es natürlich Mönche, Nixen und Indianer nennen können. Aber das sieht man eh' alles selbst. Also hab ich gesagt: Just the name!", sagt der in Köln lebende oberösterreichische Maler, der am 25. Februar seinen 61. Geburtstag feiert, im Gespräch mit der APA. Seine neue Ausstellung Siegfried Anzinger" ist noch bis zum 27. Aprl im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen.

"Zuviel Theater!", denkt man sich nach den ersten Minuten des "Quartett"-Spiels im Theater in der Josefstadt. Heiner Müllers strenges Endspiel der Liebe, das den Briefroman "Gefährliche Liebschaften" in eine variantenreiche und zynische Abrechnung mit bürgerlichen Moralvorstellungen überführt, wirkt in der Regie von Hans Neuenfels zunächst allzu betulich. Doch der Abend hält manche Wendung parat. Das Stück wird noch bis zum 19. Februar in der Josefstadt aufgeführt.

"Eine endlose Geschichte von Schmerz, Blut und Liebe" sei die Familiengeschichte der Truebas, heißt es in Isabel Allendes Roman "Das Geisterhaus" immer wieder. In der von Regisseur Antu Romero Nunes und Dramaturg Florian Hirsch erstellten Bühnenfassung, die am 30. Jänner Akademietheater uraufgeführt wurde, wird jedoch mit Leidenschaften und Gefühlen lange gespart. (Weitere Termine:  31.1., 4., 14., 19., 27., 28.2, Info www.burgtheater.at)

Einen pazifistischen Kontrapunkt setzt das Karikaturmuseum Krems dem allgemeinen Gedenken zum Ersten Weltkrieg entgegen. Am Samstagvormittag (25. Jänner) hat Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) die von Museumsdirektor Gottfried Gusenbauer im Ironimuskabinett des Hauses zusammengestellte Schau "Zeichnen für den Frieden. Die Friedenstaube in der Karikatur" eröffnet. Die Schau läuf bis Jänner 2014 in Krems.

Am 21. Jänner  ist es endlich soweit! Wir bringen die größten ABBA Hits in die Wiener Stadthalle, denn das weltweit grassierende ABBA-Fieber ist ansteckender als je zuvor. Mit "A tribute to ABBA - ABBA the Show"  lebt das Pop-Phänomen ABBA anb sofort in der Wiener Stadthalle live auf der Bühne weiter.

Das berühmte Foto, das Che Guevara mit Zigarre zeigt, ist von ihm. Er hat auch Alberto Giacometti, Le Corbusier oder Yves Klein in ihren Ateliers fotografiert und war mit Picasso beim Stierkampf. Der Schweizer Rene Burri hat den schwarz-weißen Blick auf das 20. Jahrhundert mitgeprägt. Dass der 80-Jährige ein Doppelleben geführt hat, zeigt nun eine Ausstellung in der Wiener Fotogalerie OstLicht. Bis 15. März kann man die einducksvollen Fotos besichtigen.

170 Jahre hat es gedauert, bis Giuseppe Verdis Frühwerk "I due Foscari" erstmals in Wien szenisch zu erleben war. Am 15. Jänner hat sich nun das Theater an der Wien getraut und dieses Leidensstück auf die Bühne gebracht - mit Placido Domingo in der Titelpartie. Am Ende stand eine solide, wenn auch nicht berückende Gesamtleistung und die Erkenntnis, dass Verdis Libretti über die Jahre besser wurden. Weitere Aufführungen finden  20., 23., 25. (an diesem Tag wird Domingo von Louis Otey ersetzt) und 27 Jänner statt.

Nach dem Roman von Thomas Bernhard in einer Bühnenfassung von Krystian Lupa. Premiere am 10. Jänner.

Die junge Autorin Vea Kaiser dramatisiert im Rabenhof die berühmte griechische "Argonauten"-Sage "Für Helden und die, die es noch werden wollen, ab 11 Jahren". Premiere am 12. Jänner..

Dirigent Daniel Barenboim beim Neujahrskonzert 2014 der Wiener Philharmoniker am Montag, 1. Jänner 2014 im Wiener Musikverein.


 
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