Verein stimmte nicht zu

Volkskunde-Museum fusioniert doch nicht

Teilen

KHM-Generaldirektorin Haag nahm die Entscheidung "mit Bedauern zur Kenntnis".

Das Museum für Volkskunde bleibt eigenständig. Direktorin Margot Schindler habe heute das Kunsthistorische Museum (KHM) "offiziell davon in Kenntnis gesetzt, dass der Verein für Volkskunde einer Fusion mit dem Museum für Völkerkunde nicht zustimmt", hieß es am Freitagabend aus dem KHM. Generaldirektorin Sabine Haag nehme diese Entscheidung "mit Bedauern zur Kenntnis. Das Kunsthistorische Museum wird nun die Leitung des Museums für Völkerkunde ausschreiben und das Haus unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem Arbeitsprozess zum 'Museum NEU' neu positionieren."

Schmied: Wissenschaftliche Zusammenarbeit möglich
Kulturministerin Claudia Schmied (S) nimmt diese Entscheidung zur Kenntnis. "Der Status Quo der organisatorischen Trennung der beiden Museen bleibt damit bestehen. Einer neuen Qualität der Zusammenarbeit des Museums für Völkerkunde mit dem Volkskundemuseum auf wissenschaftlichem Gebiet und unter Einbeziehung der aus dem Arbeitsprozess zum 'Museum NEU' gewonnenen musealen und didaktischen Erkenntnisse steht allerdings nichts im Wege", so Schmied in einer Aussendung.

Das Kulturministerium werde das Volkskundemuseum wie bisher "nach Maßgaben der budgetären Möglichkeiten weiter jährlich mit 400.000 Euro unterstützen". Die für die Zusammenführung der beiden Museen als "Museum neu" reservierten Budgetmittel sollen nun "vordringlich für den Abschluss der Sanierungs- und Umgestaltungsarbeiten der Räumlichkeiten am Heldenplatz verwendet" werden.

Eigenständigkeit als Knackpunkt
In der Debatte um die angestrebte Fusion der beiden Museen hatte sich die Frage der Eigenständigkeit als Knackpunkt erwiesen. Während das Ministerium auf die strukturelle Einbeziehung in den Verbund des Kunsthistorischen Museums, zu dem auch Völkerkundemuseum und Theatermuseum gehören, bestanden hatte, beharrte die Leitung des Volkskundemuseums stets auf der Unabhängigkeit eines zusammengeführten Museums.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.