Präsentation

Koons gestaltete neuen "Eisernen" in der Staatsoper

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Direktor Ioan Holender bezeichnete das 176 Quadratmeter große Projekt als "größte Ausstellungsfläche für ein einziges Bild auf der Welt".

Der Eiserne Vorhang hat die Funktion im Falle eines Brandes blitzschnell den Zuschauer- vom Bühnenraum zu trennen. Dieser "Eiserne", wie er unter Theaterleuten genannt wird, wird in der Staatsoper von Künstlern gestaltet. Bereits zum zehnten Mal wurde Montag "der neue Eiserne" des museum in progress - in Kooperation mit der Wiener Staatsoper - enthüllt.

"Geisha"
"Geisha" heißt der von Jeff Koons entworfene "Eiserne" für die Spielzeit 2007/2008. Das Motiv hat der bei der heutigen Präsentation nicht anwesende amerikanische Künstler einem gleichnamigen japanischen Holzdruck aus dem 18. Jahrhundert entnommen.

Für die "Öffnung der Staatsoper zur interdisziplinären Kunstgestaltung" habe sich auch Kulturministerin Claudia Schmied (S) stets eingesetzt. Diese nannte die Gestaltung des Eisernen Vorhangs einen "wesentlichen Schritt für zeitgenössische Kunst", den sie nicht nur fördern, sondern auch national und international bekannt machen wolle.

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Der neue "Eiserne" für die Spielzeit 2007/08 in der Wiener Staatsoper
© APA, Gindel

Der neue "Eiserne" für die Spielzeit 2007/08 in der Wiener Staatsoper. (c) APA

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"Geisha" zeigt - stark verfremdet und in leuchtenden Neon-Farben und weißen Negativ-Drucken - einen sich nähernden Eisenbahnzug, der auf eine Pferdekutsche trifft, eine Technologie wird von der anderen abgelöst. Dadurch entstünde auch eine "sexuelle Spannung", wie Koons erzählt.

Popeye, Olive, Hulk
Diese Spannung werde auch von Popeye und Olive Oyl symbolisiert. Dadurch werde man - so Koons - mit der Sterblichkeit konfrontiert. Eine weitere in das Gemälde eingebundene Figur ist die Comic-Figur Hulk, die sowohl die östliche als auch die westliche Kultur repräsentiere. Das Werk sei trotz der Vorlage nicht an eine bestimmte Erzählung gebunden, die Zuschauer sollen verschiedene Assoziationen knüpfen. Das Gemälde orientiert sich an Andy Warhols "Elvis"-Serie."

Public Private Partnership
Das Projekt entstand durch ein Public Private Partnership, als Partner aus der Wirtschaft fungieren die Mautner Markhof Aktiengesellschaft und die Valartis Europe AG. Die nachhaltige Finanzierung ist für Holender eine einzigartige Initiative. Den Künstler stelle man "keine librettistische Vorgabe". Für das Jahr 2010 ist überdies eine große Publikation mit allen bisherigen Bildern geplant.

Für Patrick Brandl, Vorstandsvorsitzender von Mautner Markhof und Valartis Europe, verkörpere Kunst eine "wichtige Funktion in Gesellschaft und ruft Emotionen und auch Innovationen hervor". In einem Umfeld von vielen Kunstsammlern freue er sich, als Unternehmer am gesellschaftlichem Leben teilzunehmen.

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