Kabarettkritik

Niavarani: Großes Lachen zu Silvester

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Niavarani begeistert mit Silvestershow zwischen Hitler-Jargon & Computer-Attacke.

„Am liebsten würde ich ja gar nix machen. Aber wo hört nix auf und wo fängt machen an?“ Nur eine von unzähligen Sinnfragen, die Michael Niavarani mit seinem Programm Alles, was ich schon immer machen wollte – und das an einem Abend! klärt. Denn: „Für Männer sind Couchliegen, fernschauen und dabei Chips essen schon drei Sachen. Für Frauen ist das natürlich Nichtstun.“

160 Minuten
Am Sonntag, 27.12. hatte das Silvesterprogramm (sieben ausverkaufte Vorstellungen im Wiener Konzerthaus-Mozartsaal) Premiere. Niavarani begeisterte dabei 160 Minuten (!) lang mit schenkelprackenden Weisheiten.

Aufklärung
Ohne erkennbaren roten Faden gab’s einen irrwitzigen Mix aus Slapstick (Jerry-Lewis-Parodie), Pantomime und Gesang. Oft bar jeder Political Correctness: So wurde die Causa Krems zum Song Schützen wir die Polizei und die Deutsche Romantik zur Hitlerparodie: „10 Deka Polnische, bitte.“ Einen widerspenstigen Computer („Der sollte nicht Bill Gates, sondern Bill Es-geht-nie heißen“) beförderte der Star mittels Sprung auf die Tastatur („Das wollte ich wirklich schon immer machen!“) ins Jenseits. Dazu holte er seinen ehemaligen Lehrer für die Talkshow-Persiflage One Night Stand auf die Bühne. Zum Finale gab es die große Kabarett-Aufklärung: „Alle Kabarettisten bedienen sich einer sauteuren lateinischen Satire-Bibel. Da stehen alle Sketches bis zum Jahr 3.000 drin. Ist der letzte erzählt, dann ist die Welt vorbei.“ Dank Niavarani dreht sie sich bis dahin lustig weiter.

Michael Niavarani. Bis 31.12., Wien, Konzerthaus, ausverkauft.

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