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Österreich trauert um Manfred Deix

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Politik und Kultur sind tief betroffen vom Tod des Karikaturisten.

Am 25. Juni verstarb Österreichs großer Zeichner und Karikaturist Manfred Deix im Alter von 67 Jahren nach langer, schwerer Krankheit. Sein Tod löst große Betroffenheit aus. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll würdigte Deix als Vordenker und Meister seines Fachs. Auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny trauert um den Künstler.

Reaktionen auf den Tod von Manfred Deix:

Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich: "Mit Manfred Deix verlieren wir einen weit über die Grenzen unseres Landes hinaus anerkannten und etablierten Künstler. Er war unverwechselbar in seiner Kunst und einzigartig in seiner Persönlichkeit. Sein scharfer Blick und seine spitze Feder werden uns sehr fehlen. Er war ein Vordenker, der uns zum Nachdenken und Umdenken gebracht hat. Damit hat er der Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten und Oasen des Humors und der Lebensfreude geschaffen. Manfred Deix war nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern auch ein überzeugter Niederösterreicher, der seiner Heimat unglaublich viel gegeben hat. Sein Name wird für alle Zeiten untrennbar mit dem Karikaturmuseum Krems verbunden sein, denn sein Wirken war grundlegend für die Entstehung und erfolgreiche Entwicklung dieser Einrichtung. Manfred Deix war eine ganz besondere Persönlichkeit, die einem stets ehrlich, direkt und unverfälscht begegnet ist. Unsere tiefe Anteilnahme gilt in diesen schweren Stunden vor allem seiner Witwe."

Thomas Drozda, Kulturminister (SPÖ): "Manfred Deix war ein kompromissloser Beobachter unserer Gesellschaft, der das Beobachtete auf geniale Weise in seinen Karikaturen zu Bild brachte. Mit seinen Zeichnungen hat er mehr als 40 Jahre lang pointiert und ohne Tabu aktuelle gesellschaftliche und politische Vorgänge aufgezeigt, kommentiert und mit viel Humor verarbeitet. Deix‘ Portraits und Bildgeschichten weisen eine mitreißende Geschmacklosigkeit auf – wie das Satiremagazin 'Titanic' über seinen unverwechselbaren Stil schrieb. Die grotesk überhöhte Kommentierung der Welt und die oft schockierenden Motive waren sein Markenzeichen und sein künstlerischer Blick auf die österreichische Seele war einzigartig."

 Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) auf Twitter: "Mit Manfred Deix verlieren wir einen großen Künstler und Kenner der österreichischen Seele. Er hat uns allen den Spiegel vorgehalten. Er wird fehlen."

Andreas Mailath-Pokorny, Wiener Kulturstadtrat: "Manfred Deix war ein kompromissloser Karikaturist, der mit den Mitteln der Übertreibung die österreichische und Wiener Seele liebevoll und gleichzeitig unbarmherzig nachzeichnete. Mit seinen humorvollen und treffsicheren Zeichnungen hat er es auf die Titelblätter internationaler Magazine geschafft. Als politischer Cartoonist kommentierte er gesellschaftspolitische und aktuelle Vorgänge pointiert und verschonte dabei niemanden. Mit spitzer Feder entlarvte er Borniertheit, Kleingeist und dumpfe Gesinnung. Deix war auch selbst Teil seiner von ihm geschaffenen Welt. Er hatte einen Blick, der nicht von oben, nicht mit elitärer Verachtung kam, sondern von innen. Seine Bilder zeugen stets von großer Empathie für die Menschen."

Gottfried Gusenbauer, Direktor des Karikaturmuseum Krems: "Manfred Deix war einer der großen Künstler Österreichs. Es gab und gibt viele Tabus und unangenehme Wahrheiten, die man nicht ansprechen durfte oder konnte, hier hat uns Deix mit seinen Bildern die Augen geöffnet. Die MitarbeiterInnen des Karikaturmuseum Krems sind über den Tod von Manfred Deix tief betroffen und trauern um ihn. Mit ihm verliert die österreichische Karikatur- und Zeichnerszene einen der kritischsten und einflussreichsten Künstler unserer Zeit."

Gottfried Helnwein, Künstler und jahrzehntelanger Freund und Weggefährte: "Manfred Deix, der größte satirische Zeichner dieses Jahrhunderts ist nicht mehr. Wenn Michelangelo sagte, die größte Kunst sei 'nichts als ein Schatten der göttlichen Perfektion', dann hat Deix mit seiner Kunst den unerbittlichen Gegenbeweis angetreten: Er zeigte uns, dass das Werk des Schöpfers nur so strotzt von Fehlern, Peinlichkeiten und Schnitzern. Gott sei Dank, muss man sagen, denn bei einem perfektionistischen Gott hätten wir wenig zu lachen, und es war Deix, der uns zu der bedeutenden philosophischen Erkenntnis verholfen hat, dass die Schöpfung lächerlich und Gott der größte Humorist ist. Manfred war ein großer Bewunderer Muhammad Ali's und ich glaube, dass es in seinem Sinne war diese Welt gemeinsam mit ihm zu verlassen. So seltsam es klingen mag - diese beiden hatten etwas gemeinsam: sie waren Jahrhunderterscheinungen, die die Welt grundlegend verändern sollten - der eine die Welt des Boxsports, der andere die Welt der satirischen Zeichnung. Beide zeigten dem staunenden Erdkreis Kunststücke, die man bis dahin für völlig unmöglich gehalten hatte. Und beide flatterten wie die Schmetterlinge und stachen wie die Bienen. Ich kann mir eine Welt ohne Manfred Deix, mit dem ich mein ganzes Leben lang verbunden war, nicht vorstellen. Ich werde ihn unendlich vermissen. In meinem Herzen wird er immer weiter flattern und stechen."

Schriftsteller Thomas Glavinic via Twitter: "Manfred Deix war ein ganz Großer. Dieses Jahr kann mich mal."

Gustav Peichl, Architekt und Karikaturist: "Manfred Deix ist nicht einzuordnen. Er ist teilweise genial, er ist sehr intelligent, aber gleichzeitig sehr blöd. Blöd deswegen, weil er weder seiner Frau, noch seinen Ärzten, noch seinen Freunden gefolgt ist, er möge aufhören mit der Sucht des Rauchens." Sein am Samstag gestorbener Freund und Kollege "war in jeder Weise außergewöhnlich, er war gut und liebenswert und konnte gleichzeitig bösartige Zeichnungen machen", so Peichl weiter. "Er war stur, fleißig, originell. Er war auch ein großartiger Schreiber, das hat man zu wenig entdeckt. Manfred Deix war einer der Großen, und das wird er bleiben, auch im Tode."

Doris Bures, Nationalratspräsidentin: "Auch wenn es nicht immer angenehm war: Kaum jemand konnte die österreichische Befindlichkeit in solch klare Bilder fassen wie Manfred Deix. Es waren manchmal auch bittere Wahrheiten, mit denen er Österreich zum Lachen und Nachdenken brachte. Schön waren wir nicht in seinen Bildern, aber schön ist auch die Realität nicht immer. Manfred Deix' Karikaturen haben mehr als vierzig Jahre lang Politik und Medien geprägt. Seine Bilder waren Kommentare zur Zeit. Als Politikerinnen und Politiker taten wir gut daran, genau hinzuschauen. Manfred Deix wird Österreich fehlen."

Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen: "Mit Manfred Deix hat einer der großen Karikaturisten für immer den Zeichenstift abgegeben. Unverhohlen und gnadenlos hat er eine verkrampfte Generation begleitet und entlarvt, die sich zunächst mit Klagen zur Wehr setzen wollte. Noch 2009 versuchten Diakone gerichtlich überprüfen zu lassen, ob Deix-Karikaturen 'in unserem pluralen Staat in Ordnung' wären. Klüger war es, den Weg der Immunisierung durch Solidarität mit der Kritik zu wählen, in der Hoffnung, dann nicht mehr selbst gemeint zu sein. Wie keinem anderen Zeichner ist es Manfred Deix gelungen, die menschlichen Schwächen über Körper und den verlogenen Umgang mit Sexualität, Politik und Religion auszudrücken. Manfred Deix ist nicht aus unserem Leben verschwunden. Auch nach seinem Tod begegnen wir ihm täglich und sehen ihn im Spiegel."

Anderas Schieder, SPÖ-Klubobman: "Seine Karikaturen haben aufgeregt, manche verärgert, viele zum Lachen gebracht, sie waren ein kritisches und ironisches Abbild von Konflikten. Deix hat der Politik, der Kirche und den Alltagskleingeistern schonungslos den Spiegel vorgehalten." Seine Karikaturen waren immer eine leidenschaftliche Abrechnung „mit dem Bösen“. „Eine ganze Generation wartete jede Woche auf den gezeichneten Kommentar des wilden Hundes“. Niemand war vor ihm sicher – außer seinen geliebten Beach Boys“, so Schieder. „Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Frau und seinen Freunden."

Elisabeth Hakel, SPÖ-Kultursprecherin: "Manfred Deix war beides: ein Meister des genauen Blicks und der spitzen Feder. Er war ein Künstler, der souverän über seine Mittel verfügte und in seinen Cartoons und Karikaturen die österreichische Seele bis in die letzte Untiefe hinein vermessen hat. Sein unbestechlicher, aber nie abschätziger Blick, seine unverwechselbare Gabe, der Gesellschaft mit den Mitteln der Übertreibung und Überzeichnung einen Spiegel vorzuhalten, hat Manfred Deix nicht nur das Attribut ‚berühmt-berüchtigt‘ eingebracht, sondern vor allem die bleibende Wertschätzung seiner zahlreichen Fans."

Maria Fekter, ÖVP-Kultursprecherin Abg.: " Manfred Deix, vor dessen Karikaturen kein Mensch aus Politik, Kultur, Religion, kurz aus dem öffentlichen Leben „verschont“ blieb, hat in seiner unverblümten, verständlichen Art der Darstellung vieles auf den Punkt gebracht, oft provoziert, aber immer unterhalten."

Fritz Aichinger, Kultursprecher der ÖVP: "So schonungslos wie mit sich selbst, war Manfred Deix in seiner beißenden Kritik an Österreich und seinen Menschen. Es macht traurig, dass uns wieder ein kritischer Geist für immer verlassen hat. Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und seinen Freunden."

Karin Renner, Landesvize LHStv. Niederösterreich: "Ob es nun Arnold Schwarzenegger war oder der Papst, Herr und Frau Österreicher oder ihre liebsten Gefährten, ihre Haustiere, vor seiner spitzen Feder und seiner Satire war keiner sicher. Er hielt allen einen Spiegel vor, der von Humor und Ironie bis hin zu ätzendem Spott reichte, seine Cartoons griffen auch gesellschaftliche Probleme auf und regten zum Nachdenken an. Er war ein großer Künstler, der einen eigenen Stil prägte, sowie ein engagierter Gesellschaftskritiker, der sich durch sein Schaffen in viele Herzen gearbeitet hat. Sein Tod ist ein großer Verlust, unsere Gedanken sind bei seiner Witwe und seinen vielen Freunden, die um ihn trauern."

Ulla Weigerstorfer, Kultursprecherin Team Stronach: "Mit seinen gezeichneten Zeitkommentaren gelang es Deix wie keinem anderen, das Innerste der österreichischen Seele einzufangen. Er galt als das Enfant terrible der österreichischen Zeichnerszene, seine Karikaturen waren skurril, aber „seine Deix-Figuren zeigten auch auf einzigartige Weise den Durchschnittsösterreicher“, erklärt Weigerstorfer das Wirken des politischen Karikaturisten und Mitbegründers des Karikaturmuseums Krems. „Unser Mitgefühl gilt nun den Angehörigen und Freunden dieses großartigen Künstlers."

Emmerich Weiderbauer, LAbg und Kultursprecher der Grünen NÖ: "Die Nachricht vom Ableben Manfred Deix erfüllt uns mit großer Betroffenheit und wir möchten den Angehörigen unser großes Mitgefühl aussprechen. Er hat es, wie kein anderer mit seinen Karikaturen geschafft, Scheinheiligkeiten unserer Gesellschafft, oft in schockierender Offenheit, auf den Punkt zu bringen. Die Bezeichnung Enfant terrible in seinem Genre verbindet ihn mit unserer Gesinnung. Als Mitbegründer des Karikaturmuseums in Krems wird er auch in die Geschichte Niederösterreichs eingehen."

Gerald Ebinger, Kultursprecher der Wiener FPÖ: "Mit ihm ist ein ganz großer Österreicher gegangen. Ich werde nie vergessen, wie Deix 1999 mit den Beach-Boys am Donauinselfest aufgetreten ist. Manfred Deix hat Jahrzehnte der Österreichischen Gesellschaftsgeschichte ironisch auf Papier gebannt, wie das kein anderer vor ihm fertig gebracht hat. Seiner Familie wünsche ich jetzt viel Kraft und drücke mein herzliches Beileid aus."

Video zum Thema: Kultzeichner Deix gestorben

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Manfred Deix: Seine Zeichnungen

Eine exquisite Auswahl von rund 80 Zeichnungen ist im Karikaturmuseum Krems als Dauerpräsentation zu sehen. "Für immer Deix!" bietet eine schonungslose Zeitreise in die Untiefen der österreichischen Seele, so wie er sie sah.

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