Festival

Pfingst-Festspiele: Bejubelter Start

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Superstar Cecilia Bartoli triumphierte als Glucks Iphigénie in Salzburg.

Was für eine Bereicherung für die Salzburger Festspiele! Die römische Primadonna Cecilia Bartoli eröffnete ihre vierten Pfingstfestspiele mit Glucks Iphigénie en Tauride. Und wenn La Bartoli die Titelrolle singt, wird auch der dogmatische Opernreformator spannend. Mit ihrem makellos schönen, über dreieinhalb Oktaven sprudelnden Mezzo-Solitär und der Leidenschaft einer großen griechischen Tragödin macht sie die bei den Barbaren gefangene Opferpriesterin zum Ereignis.

Moshe Leiser und Patrice Caurier siedeln die auf Euripides basierende Tragödie zeitgemäß in einem elenden Flüchtlingslager an, und die sonst so glamouröse Diva beweist, ungeschminkt, mit abgebissenen Haaren und schäbiger Alltagskleidung Mut zur Hässlichkeit. Der Gegensatz zu den gestylten Damen im Parkett könnte nicht größer sein.

Finale
Neben ihr beeindruckt der tolle englische Bariton Christopher Maltman als flüchtiger Oreste. Das Alte-Musik-Ensemble I Barocchisti unter Diego Fasolis lässt keine Wünsche offen. Finaler Höhepunkt des Festivals ist am Montag das Festkonzert mit Cecilia Bartoli, Anna Netrebko, Andreas Scholl, Juan Diego Flórez und Christopher Maltman.

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