Kunstwerk

Pinkelnde Polizistin sorgt für Skandal

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Sachsens Innenminister "schockiert", kritisierte Preisvergabe.

Die Silikon-Skulptur einer pinkelnden Polizistin sorgt in Dresden für Aufregung . Das Kunstwerk mit dem Titel "Petra" stammt von Marcel Walldorf und wurde von der Leinemann Stiftung für Bildende Kunst mit einem Nachwuchspreis bedacht. Es ist in einem Ausstellungsraum der Dresdner Kunsthochschule zu sehen. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) hatte sich "schockiert" über die Skulptur gezeigt und darin eine Beleidigung der Polizistinnen und eine Verletzung der Menschenwürde gesehen. "Petra" sitzt mit voller Polizei-Montur und heruntergelassener Hose in der Hocke.

Preisvergabe kritisiert

Am Mittwoch, 12.1., wies das sächsische Innenministerium den Eindruck zurück, Kunst einschränken oder gar verbieten zu wollen. Ulbig sei für die Freiheit der Kunst und habe im besagten Fall nur die Preisvergabe kritisiert.

Überwiegend positive Resonanz
"Das Medieninteresse hat uns zwar keine Heerscharen an Publikum in die Ausstellung gebracht. Es gibt aber überwiegend positive Resonanz und keine Empörung", sagte die Pressesprecherin der Hochschule, Andrea Weippert, am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Disput über Kunst und Medien

Laut Weippert hält sich die Zahl der Kritiker, die sich in E-Mails oder Briefen an die Hochschule wandten, im einstelligen Bereich. Die Berichterstattung über die Skulptur in den vergangenen Tage habe in der Hochschule aber zu einem interessanten Disput über Kunst und Medien geführt. "Die Provokation als künstlerisches Mittel hat über Jahrhunderte hinweg eine Rolle gespielt und befindet sich somit in einer klassischen Tradition", sagte Weippert. Es sei erstaunlich, dass eine so kleine Figur eine so große Wirkung haben könne.

 

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