93. Salzburger Festspiele

Präsident Fischer eröffnet Festspiele

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Offizieller Festakt in der Felsenreitschule erfolgreich über die Bühne gegangen.

Die 93. Salzburger Festspiele sind heute, Freitag (26. Juli), zu Mittag von Bundespräsident Heinz Fischer in der Stadt Salzburg offiziell eröffnet worden. Der Festakt ging in der nicht ganz voll besetzten Felsenreitschule über die Bühne. Begonnen hat das größte Klassik-Festival der Welt bereits vor einer Woche mit der "Ouverture spirituelle". Die Festspiele 2013 bieten die Rekordzahl von 280 Veranstaltungen in 45 Tagen an 14 Spielstätten mit 260.000 aufgelegten Karten.

93. Salzburger Festspiele von Bundespräsident Fischer eröffnet



Große Begrüßung von Rabl-Stadler

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler begrüßte den diesjährigen Festspielredner Jose Antonio Abreu, Gründer des venezolanischen Musik- und Sozialprojektes "El Sistema". Rund 1.300 junge Musiker sind heuer zu Gast bei den Salzburger Festspielen. "El Sistema soll von Salzburg aus Weltkarriere machen", hoffte Rabl-Stadler und verwies darauf, dass die Salzburger Festspiele Kulturbotschafter für ganz Österreich und "überall auf der Welt" seien.   In seinen Grußworten animierte Salzburgs neuer Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) das Publikum zum Träumen für etwas "Einzigartiges". "Hören wir nicht auf, diese Welt besser, gerechter und menschenwürdiger zu machen und sprechen wir über diese Träume, sowie Martin Luther King es in seiner berühmten Rede und dem Satz 'I have a dream' zum Ausdruck gebracht hat." Die Welt brauche Visionen und Taten. Auch der Traum von Maestro Abreu sei Wirklichkeit geworden, sagte Haslauer: Mehr als zwei Millionen venezolanische Kinder und Jugendliche, überwiegend aus ärmsten Verhältnissen, "haben mit klassischer Musik Ausbildung, Identität und Lebensperspektive vermittelt bekommen".

Hohe Politik anwesend

Auch Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) rückte das Vorbildprojekt "El Sistema" ins Bild. Diese Initiative stehe für die Hoffnung, die Kunst jungen Menschen gebe. "Sie ist ein Kontrapunkt zum Mangel an Perspektiven, an dem so viele Jugendliche in Europa leiden." Solche Initiativen könnten zwar den Staat nicht befreien, jungen Menschen Bildung, Arbeit und soziale Sicherheit zu geben. "Aber sie sind geeignet, neuen Optimismus zu schaffen", sagte Schmied. Jene starke Frauen wie Jeanne d'Arc und Norma, denen sich die Festspiele heuer widmen würden, "können uns motivieren, ebenso wie sie für Wohlstand und mehr Gerechtigkeit einzutreten".

Fischer eröffnete Festspiele

Bundespräsident Fischer, der dann ans Rednerpult trat, wurde schon zuvor auf dem Residenzplatz mit militärischen Ehren von der Militärmusik Salzburg und einer Ehrenkompanie des Fliegerabwehrbataillons 3 empfangen. In der Felsenreitschule brach Fischer - wie schon bei vormaligen Eröffnungsreden - eine Lanze für Europa. Er wünsche sich mehr Verständnis für die Notwendigkeit, das Potenzial Europas durch intensive Zusammenarbeit auszuschöpfen und zu stärken: "Politik muss genauso international sein wie Kunst."

Musikalische Unterrahmung

Den musikalischen Rahmen der Festspieleröffnung bildeten Werke der "Jahresregenten" Giuseppe Verdi und Richard Wagner sowie Werke von Alberto Ginastera und Leonard Bernstein, interpretiert von rund 190 Musikern des Youth Orchestra of Caracas unter der Leitung von Dietrich Paredes. Sie spielten eingangs auch die österreichische Bundeshymne. Im Publikum saßen sämtliche Vertreter der Bundesregierung, Nationalratspräsidentin Barbara Brammer mit ausländischen Parlamentsvertretern, die Außenminister der Schweiz, Didier Burkhalter, und von Liechtenstein, Aurelia Frick. Auf den vorderen Sitzreihen saßen auch politische Vertreter der Salzburger Stadt- und Landesregierung, kirchliche Würdenträger wie Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser und der evangelische Superintendent Oliver Dantine.
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