Empört über Streiks

Muti: Abschied von Oper Rom

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Wegen Konflikten um Zukunft des Theaters legt er geplante Dirigate zurück.

Riccardo Muti kehrt dem römischen Opernhaus, das er seit sechs Jahren als Musikdirektor leitet, den Rücken. Der Stardirigent teilte mit, dass er nicht die in dieser Saison geplanten Opern "Aida" und "Le Nozze di Figaro" dirigieren werde.

Situation unerträglich
Die Situation im Opernhaus erlaube ihm nicht, mit jener Ruhe zu arbeiten, die für gute Aufführungen notwendig seien, schrieb Muti in einem Brief an den Intendanten der "Opera di Roma", Carlo Fuortes. Er werde sich künftig mehr um das Jugendorchester "Luigi Cherubini" kümmern, das er gegründet habe, schrieb Muti.

Ausgabenkürzungen
In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu Protestaktionen der Mitarbeiter des Theaters gegen Ausgabenkürzungen in dem von der Schließung gefährdeten Opernhaus gekommen. Die schwerverschuldete Gemeinde Rom hat zunehmende Schwierigkeiten, die finanziellen Mittel zum Erhalt des Theaters aufzubringen. Die Produktivität des Theaters gilt als zu niedrig. Neun Millionen Euro Verluste hat das Opernhaus summiert.

In den vergangenen Monaten hatte Muti mehrmals den Protest der Arbeitnehmer zu spüren bekommen, die mit Streiks gedroht hatten. Vertreter der Gewerkschaften waren bis in seine Künstlergarderobe vorgedrungen, was den Maestro empört hatte. Dieser hatte Medienberichten zufolge damit gedroht, das Theater zu verlassen, zu dessen Ehrendirektor auf Lebenszeit er ernannt wurde.

Im vergangenen Dezember hatte die römische Oper einen neuen Intendanten, den Kulturmanager Carlo Fuortes, erhalten, der sie vor der Pleite retten soll. Er soll die Verluste des Opernhauses eindämmen und das Theater wieder auf Erfolgskurs bringen.

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