Premiere

"Wir Saatskünstler": Satiren mit Biss

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Ein neues Kabarett-Format für Bühne und TV: Palfrader, Maurer und Scheub.

Letzten Winter machte das Trio mit Da bin ich supernackt Furore: Palfrader, Maurer & Scheuba destillierten aus den Protokollen von Meischberger, Grasser & Plech eine bitter-komische Realsatire.

Polit-Show für Bühne und ORF
Jetzt kreieren die drei Kabarettisten eine neue Polit-Show für Bühne und ORF. Heute hat Wir Staatskünstler im Wiener Rabenhof Premiere. Ab 1. Dezember läuft das Format dann zehn Mal in der Satire-Schiene des ORF-Donnerstags.

Villa als Schauplatz
Als Schauplatz dient eine imaginäre Luxusvilla. Robert Palfrader (Wir sind Kaiser), Thomas Maurer (Aodili) und Florian Scheuba (Unschuldsvermutung) beziehen das Anwesen, so die Legende, als Nachfolger von Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard und André Heller, um „ungestört ihrer Funktion als Nestbeschmutzer nachzugehen.“

Herausforderung
Die drei schrieben eine 50-minütige Rahmenhandlung, die nun alle zwei Wochen um weitere 50 Minuten voller aktuellen Sketches für die TV-Aufzeichnungen ergänzt wird. „Das ist unfassbar schwierig“, so Thomas Maurer zu ÖSTERREICH. Schließlich muss das Trio die Texte nicht nur schreiben, sondern in aller Eile auch lernen und spielen (Regie: Werner Sobotka).

Stoff für Pointen
Den Stoff für ihre Pointen suchen die Staatskünstler in den Niederungen und Irrungen der österreichischen Innenpolitik. Als Erinnerung an Supernackt wird es jedes Mal die Lesung eines Dokuments der Woche geben. Ansonsten macht das Trio „sehr straight“ politisches Kabarett. Im Frühjahr soll eine Tournee folgen.

Wirkung
Ist so etwas nur Hofnarrentum oder kann Kleinkunst auch etwas bewirken? Maurer: „Ein Kabarettist, der unmittelbar etwas ändern will, sollte besser versuchen, Kanzler zu werden. Doch Aufmerksamkeit für wichtige Themen zu erzeugen – das geht mit Satire sehr gut.“

Gunther Baumann

Info
Wir Staatskünstler. Wien, Rabenhof-Theater, heute, 20 Uhr.

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