Österreich-Tour

Rock me Amadeus-Show lässt Falco auferstehen

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Diverse Schauplätze in Wien erinnern an den 1998 verstorbenen Popstar.

Falco kehrt zurück auf die Bühne - als Double: Demnächst können Fans des 1998 verstorbenen, international wohl erfolgreichsten heimischen Künstlers Hits wie "Der Kommissar", "Jeanny" oder "Out of the dark" noch einmal live erleben. Zwischen 6. und 11. Mai gastiert die Show "Rock me Amadeus" in Österreich, wobei Musicaldarsteller Alexander Kerbst in die Rolle des Falken schlüpfen wird.



Falco Revival
Die Veranstalter versprechen eine "brillante Light- & Multimedia-Show". Anhand allerlei Songs will man das glamouröse Leben des auf den Namen Johann Hölzel getauften Stars Revue passieren lassen. Station macht das Event auch in Wien (9. Mai, Stadthalle) - in jener Stadt, in der Falco geboren wurde und wo freilich einige Schauplätze an den Exzentriker erinnern, wovon sich Medienvertreter am Montagnachmittag bei einer eigens organisierten Tour anlässlich der bevorstehenden Show überzeugen konnten. Im fünften Bezirk verbrachte der Musiker etwa seine späte Jugend. Gemeinsam mit seiner alleinerziehenden Mutter lebte er zwischen 1974 und 1982 in einer Wohnung in der Ziegelofengasse. "Die Mama war Verkäuferin in einem nahen Milchgeschäft", erzählte U4-Türsteherlegende Conny de Beauclair, der sich gewissermaßen als Insider-Führer zur Verfügung stellte. Im selben Haus befindet sich noch heute die Gastwirtschaft "Zum Alten Fassl", wo der angehende Popstar nicht zuletzt ob der geografischen Nähe oft einkehrte. "Aus 'I geh glei wieder' ist dann oft 4.00 oder 5.00 Uhr in der Früh geworden", erinnerte sich der Wirt an die offenbar nicht gerade eskapadenfreie Zeit.

Wesentliche Schauplätze zentrale Aspekte
Nächste Station - Palais Schwarzenberg: Dort wurden Szenen für das Video zum Song "Rock me Amadeus" gedreht, der Mitte der 1980er-Jahre sogar in den USA die Charts anführte. "Der Hans ist da unter dem Kronleuchter gestanden und rund um ihn lauter Punks und Rocker im Rokoko-Kostüm", so der Zeitzeuge de Beauclair. Nicht weit von hier habe übrigens Markus Spiegel, Falcos erster Produzent, sein Büro gehabt. "Da gab's diesen blonden Mitarbeiter, der immer die Autogrammkarten, die dann bei den Konzerten verteilt wurden, signiert hat", plauderte er kleine Geheimnisse aus dem nicht immer ganz ehrlichen Popbusiness aus. Ziemlich versteckt in der innerstädtischen Griechengasse - gleich beim Schwedenplatz - liegt der "Salon Er-Ich". Inhaber Erich Joham - in Society-Spalten regelmäßig als Szenefriseur apostrophiert - hatte sich weiland auch um Falcos Haarpracht gekümmert. Der Figaro lüftete auch sogleich das Geheimnis um die Frisur seines Promikunden: "Der hat sich in der Badewanne das Haar zurückgekämmt. Das war's."

Zentralfriedhof war seine letzte Station
Besucht wurde auch die allerletzte Station des Künstlers, dessen Todestag sich heuer zum 15. Mal jährt: der Zentralfriedhof. Dort liegt das Grab des 1998 in seiner Wahlheimat, der Dominikanischen Republik, bei einem Autounfall unter Drogeneinfluss verstorbenen Stars. "So ein schiaches Grab hat er sich nicht verdient", meinte Joham über die letzte Ruhestätte, die mit einer künstlerisch gestalteten Glasplatte behübscht wurde. Die angebrochene Marlboro-Packung, die offenbar ein Fan hat liegen lassen, gefiel ihm da sichtlich besser. Tausende Menschen kamen damals zum Begräbnis des Falken - unter ihnen auch de Beauclar. "Ich bin im Auto dorthin gefahren und habe - noch auf einem unveröffentlichten Rohling - das Lied 'Out of the dark' in voller Lautstärke gehört. Bei der Zeile 'Muss ich denn sterben, um zu leben?' sind mir die Tränen gekommen", erinnerte sich der U4-Veteran.

Info
Neben der Bundeshauptstadt macht die "Rock me Amadeus"-Show auch in Bregenz, Innsbruck, Linz, Graz und Salzburg Halt. Karten gibt es unter www.oeticket.com. Sie kosten bis zu etwas mehr als 60 Euro.

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