Festspiel-Hit

"Rosenkavalier" mit viel Liebe zum Detail

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Am Freitag hatte bei den Salzburger Festspielen Strauss’ "Rosenkavalier" Premiere.

Zur Feier des 150. Geburtstags von Richard Strauss hatte gestern im Großen Festspielhaus Salzburg Der Rosenkavalier Premiere. Das musikalische und sprachliche Meisterwerk wurde bereits bei der Generalprobe von Franz Welser-Möst und den Wiener Philharmonikern im flirrenden, rauschhaften Strauss-Ton in der zehn Minuten längeren Originalfassung musiziert.

Maskerad’
Harry Kupfer hat für die leichtfüßige und tiefschürfende „wienerische Maskerad’“ eine ästhetisch schöne, neoklassizistische Inszenierung gefertigt, die in weitläufigen Parkanlagen ein wenig an Schnitzler oder Tschechow erinnert.

Die bulgarische Starsopranistin Krassimira Stoyanova singt die Fürstin Werdenberg mit toller Höhe und verschwebend leisen Tönen. Nicht nur die Marschallin hat Größe, Stoyanova hat sie auch; den Verlust des Geliebten trägt sie mit Gelassenheit. Ihr Monolog über die verrinnende Zeit und das Altern, „Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding“, wird zum Ereignis, die Sängerin mit Bravos in die erste Pause entlassen.

Witzig
Neben ihr beeindruckt die französische Mezzosopranistin Sophie Koch als kraftvoller, stimmschöner Octavian. Die Hamburger Koloratursopranistin Mojca Erdmann meistert die extrem hohe Partie der Sophie bravourös. Der österreichische Bass Günther Groissböck ist ein ungewöhnlich junger und fescher Ochs auf Lerchenau, ein verbauerter, polternder Edelmann, der witzig ist und großartig singen kann.

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