Neue Intendantin

Roter Stern verschwindet vom Volkstheater

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Anna Badora wird Nachfolgerin von Michael Schottenberg im Volkstheater.

Die Intendantin des Grazer Schauspielhauses, Anna Badora, wird ab 2015/16 künstlerische Direktorin des Volkstheater Wien. Sie verlasse "meine Komfortzone Graz", die sie in den vergangenen sieben Jahren geschaffen habe, "weil ich das traditionsreiche, alte Volkstheater wunderbar finde und in ihm ein riesiges Potenzial sehe", erklärte die künftige Leiterin heute, Mittwoch, bei ihrer Präsentation.

Fünf-Jahres-Vertrag
Für ihre Arbeit, zu der ihr der Ende 2014/15 nach zehnjähriger Intendanz ausscheidende Direktor Michael Schottenberg "das Allerbeste" wünschte, werden Badora 12,4 statt bisher 11,8 Mio. Euro Subvention zur Verfügung stehen. Die Subventionserhöhung kommt bereits Schottenberg in seiner letzten Spielzeit zugute, außerdem gibt es ein "Übergangsbudget" von 400.000 Euro. Das "Theater in den Bezirken" wird weitergeführt, von der Spielstätte Hundsturm habe sie "viel Positives gehört", sagte Badora, die einen Fünf-Jahres-Vertrag erhält.

Investitionsbedarf
Bauliche Sanierungen (ein vom Volkstheater vorgelegter Plan rechnet mit 36 Mio. Euro Investitionsbedarf) müssten Bund und Stadt Wien gemeinsam klären, sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), der den sehr professionell durchgeführte Auswahlprozess lobte.

In Graz wird man Badora bei der vorzeitigen Auflösung ihres eigentlich bis 2017 laufenden Vertrags nichts in den Weg legen. "Das ist eine gute Grazer Tradition", meinte die Theaterfrau, die darauf hinwies, dass nicht nur ihre Vorgänger an Grazer Schauspiel- und Opernhaus jeweils vorzeitig weitergezogen seien, sondern sie auch Karrieresprünge ihrer Schauspieler stets unterstützt habe.

Roter Stern
Abmontiert wird dagegen der rote Stern am Hausdach. Dies sei "das Markenzeichen der Direktion Schottenberg" und werde möglicherweise zugunsten des Theaters versteigert, sagte Badora. Das dürfte der neue Kultursprecher der FPÖ, Walter Rosenkranz, gerne hören: In einer Aussendung lobte er die Bestellung Badoras als "Erfahrung und Kompetenz statt ideologischer Manipulation" und nannte Schottenberg einen "Politkommissar".

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