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Salzburg: Rettung für die Osterfestspiele

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Kopfzerbrechen in Salzburg, wie es zu Ostern ohne Berlinert weitergehen könnte.

Über Vertragsbruch, neue Rechtsform müssen Juristen befinden. Nach dem Abgang der Berliner Philharmoniker stehen für die Salzburger Osterfestspiele in diesen Tagen zwischen Politik, Wirtschaft und Kulturmanagern zwei Varianten zur Diskussion.

Variante 1
mit Claudio Abbado oder Mariss Jansons: Osterfestival bleibt selbstständig. Das war "zu lange ein Karajan-Fest ohne Karajan" , wie Präsidentin Helga Rabl-Stadler richtig definiert, weshalb LH Gabi Burgstaller ein neues inhaltliches Konzept fordert. Man würde jedenfalls eine neue Galionsfigur brauchen.

Erster Kandidat: Claudio Abbado mit seinem Bologneser Orchestra Mozart. Abbado hat große Opernpraxis, dirigiert aber momentan nirgendwo szenische Produktionen (wie auch 1967 Karajan). Er ist für neue Ideen stets offen, ein Garant für Jugendarbeit, eine Legende zu Lebzeiten. Alternative: Mariss Jansons mit seinem Concertgebouw Orchester.

Variante 2
mit den Wiener Philharmonikern: Osterfestival wird mit Pfingst- und Sommer-Festspielen fusioniert. Gemeinsame Nutzung von Personal- und Sachaufwand, gemeinsame Programmierung. Wiederholung der Oster- und Pfingst-Produktionen im Sommer. Statt Selbstständigkeit mehr Rücksicht auf finanzielle Rahmenbedingungen. Fusion nur sinnvoll, wenn die Wiener Philharmoniker zu Ostern in Salzburg spielen können. Nur möglich in Kooperation mit der Staatsoper.

Andere medial verbreitete Varianten sind eher Spekulation. Nachdem Osterintendant Peter Alward ein informatives Telefonat mit dem Dirigenten Christian Thielemann geführt hatte, titelte die Bild-Zeitung "Dresdener Staatskapelle spielt in Salzburg die erste Geige". Davon kann keine Rede sein. Auch nicht von einer Salzburg-Präsenz des Cleveland Orchestra mit Franz Welser-Möst.

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