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Jamala gewinnt ESC

Ukraine wegen Politik zum Sieg?

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Jamalas Song "1944" ist unweigerlich als politisches Statement zu sehen.

Ein politischer Eurovision Song Contest endete mit dem Sieg eines politischen Liedes: Die Ukrainerin Jamala kann mit ihrer traurigen Ballade "1944" den Bewerb in Stockholm für sich entscheiden. Ihr Lied handelt formal von der Deportation der Krimtartaren unter Stalin - ist aber selbstredend auch als Kommentar auf die aktuelle politische Lage der von Russland annektierten Halbinsel zu werten. Hat sie nur wegen ihrer versteckten politischen Botschaft gewonnen?

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Politischer Sprengstoff
Das Reglement des Song Contests verbietet eigentlich jeglichen politischen Inhalt der teilnehmenden Lieder. Kein Wunder also, das der ukrainische Beitrag schon im Vorfeld vor allem in Russland für viel Wirbel sorgte. Russland wird nun wohl mäßig begeistert sein, dass Jamala den Sieg ausgerechnet mit diesem Lied in die Ukraine holte.

Wiederholt sich Geschichte?
Nicht umsonst wählte Susana Dschamaladinowa dieses Beispiel aus der Geschichte für ihren Beitrag zum ESC, denn das Jahr 1944 wurde vor allem in den letzten Tagen immer wieder als zentrales Beispiel für die Gegenwart hergenommen. Im April 2014 wurde die Krim, wo zwölf Prozent der Einwohner Tataren sind, durch Russland gewaltsam besetzt und die Machthaber gingen gewaltsam gegen diese Volksgruppe vor. Seitdem stehen Hausdurchsuchungen und Verhaftungen an der Tagesordnung.

Video zum Thema: Jamala - "1944"


 
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