Einreiseverbot

ESC: Ukraine bleibt im Streit um Russin hart

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Vizeministerpräsident weist Forderung nach Einreise-Erlaubnis zurück.

Im Streit um die Teilnahme der russischen Kandidatin Julia Samoilowa am European Song Contest bleibt die gastgebende Ukraine hart: Der ukrainische Vizeministerpräsident Wjatscheslav Kirilenko verwahrte sich am Samstag scharf gegen die Aufforderung des Wettbewerbsausrichters, der European Broadcasting Union (EBU), den Einreisebann für die russische Kandidatin aufzuheben.

"Es ist beispiellos und inakzeptabel, dass zum Wohle Russlands derart außergewöhnliche Forderungen an die Ukraine gerichtet werden", sagte Kirilenko. "Ich glaube, Frankreich, Deutschland, Großbritannien oder Polen würden genauso handeln."

Einreisebann "inakzeptabel"

Am Vortag war in der Ukraine ein Brief bekannt geworden, in dem EBU-Generaldirektorin Ingrid Deltenre vom ukrainischen Ministerpräsidenten Wolodimir Groisman die Erlaubnis zur Einreise der russischen Kandidatin verlangte. Der Einreisebann sei "inakzeptabel" und könnte dazu führen, dass das ukrainische Fernsehen "von künftigen Veranstaltungen ausgeschlossen wird", heißt es in dem Brief.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte der russischen Sängerin Samoilowa ein dreijähriges Einreiseverbot erteilt. Grund ist ein Auftritt 2015 bei einem Gala-Konzert auf der Krim.

Die 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim ist einer der Hauptstreitpunkte zwischen Kiew und Moskau. Dazu kommt ein bis heute andauernder bewaffneter Konflikt in der Ostukraine zwischen Kiew-treuen Truppen und prorussischen Separatisten, bei dem bereits mehr als 10.000 Menschen getötet wurden.

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