Stadt zahlt 12 Millionen

Wien jubelt über
 den Song Contest

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Gala im Rathaus, Show in Stadthalle, Public Viewing im ­Prater. So wird der Song Contest.

Der Countdown läuft: Am 23. Mai 2015, heute in 287 Tagen, findet der Song Contest in Wien statt. Die Stadt und viele Musikfans jubeln. Am Tag nach der ORF-Entscheidung ist noch vieles ­unklar, das Grundgerüst des Events steht zumindest:

Location
Die Wiener Stadthalle wird um mindestens 8,9 Millionen Euro adaptiert. Es werden Künstlergarderoben gebaut, Platz für 1.500 Journalisten geschaffen und die Klimaanlage der Halle D modernisiert – die Kosten für Letztere bewegen sich in der Größenordnung von mehreren 100.000 Euro. „Es ist keine Generalsanierung“, betonte der Wiener Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ). Alle sechs Hallen werden wochenlang blockiert: Drei Events (James Last, Apassionata, Ehrlich Brothers) sind betroffen. Laut Gerüchten muss auch der Gig von Herbert Grönemeyer verschoben werden.

Shows
Die Shows (drei fürs TV, drei für die Jury) finden in der Halle D statt, wo Platz für 13.600 Fans ist. Der Green Room (Ort für Künstler nach dem Auftritt) ist unterhalb der Osttribüne geplant (Details Grafik oben). Die Bühne wird ein externer Bühnendesigner konzipieren, die Show könnten André Heller oder Gery Keszler gestalten.

Side-Events
Wien plant, die ganze Stadt zu involvieren: Im Rathaus wird eine ­Eröffnungsgala organisiert und auf der Kaiserwiese im Prater soll ein Eurovision-Dorf entstehen. Als Optionen bot die Stadt Wien dem ORF noch den Heldenplatz und das Museumsquartier an.

Wien besserte Angebot um 890.000 Euro nach
Die große Unbekannte sind die Kosten: Die Gesamtkosten sollen um die 25 Millionen Euro betragen. Der ORF rechnet für sich mit Kosten „von unter 15 Millionen Euro“, Erlöse sollen aus Ticketverkauf, Lizenzen und Sponsoring lukriert werden. Die Stadt Wien will mit 12 Millionen Euro auskommen: eben 8,9 Mio. für die Stadthalle, 1 Mio. für Werbung, 850.000 Euro für eine Europa-Kampagne, 750.000 Euro für den Rathaus-Event, 150.000 Euro für das Eurovision-Dorf und 70.000 Euro für Öffi-Karten. Die im Vorfeld kolportierten Kosten von 20 Millionen Euro dementierte Oxonitsch. Den Zuschlag erhielt Wien letztlich auch, weil das erste Angebot um 890.000 Euro nachgebessert wurde.
 

2015 "heiße Wochen" in Wien

Wien stehen im Frühjahr 2015 "heiße" Wochen bevor.

  • 23. Mai 2015: Der 60. Song Contest wird in der Wiener Stadthalle ausgetragen.
  • 30. Mai 2015: Im Rathaus feiert Wien den Life Ball.
  • Anfang Juni 2015: In dieser Phase könnten die Wiener Landtagswahlen stattfinden.
     

Stadthallen-Chef: "Unser Plan für Event des Jahres"

ÖSTERREICH: Welche Konzerte und Events können in der Stadthalle wegen des Song Contests 2015 nicht zum geplanten Zeitpunkt stattfinden?
WOLFGANG FISCHER: James Last, Apassionata und die Ehrlich Brothers. Da versuchen wir, mit den Veranstaltern andere Termine zu finden.

ÖSTERREICH: Man hört, auch Herbert Grönemeyers Konzert hätte zu dem Zeitpunkt in Wien stattfinden sollen und muss jetzt verschoben werden …
FISCHER: Das ist ein unbestätigtes Gerücht.

ÖSTERREICH: Zu den Umbauten: Die Song-Contest-Bühne …
FISCHER: … wird dort sein, wo sie immer ist. Bei 40 Auftritten wäre eine Mittelbühne wegen der langen Wege nicht wirklich praktikabel. Und EBU und ORF verlangen auch keine „Center Stage“. Davor soll es dann 7.600 Stehplätze geben und auf den Tribünen rundherum 6.000 Sitzplätze.

ÖSTERREICH: Und wo ist der Green Room geplant?
FISCHER: Der Green Room sollte unseren Vorstellungen nach auf der Osttribüne, also genau vis-à-vis der Bühne, aufgebaut werden.

ÖSTERREICH: Muss die Aircondition erneuert werden?
FISCHER: Die Halle F ist perfekt gekühlt, die Halle D muss wohl – für den Fall, dass es zu diesem Zeitpunkt heiß wird – nachjustiert werden. Die Frage ist nur: Will die EBU eine gemäßigtere „Barcelona-Kühlung“ oder eine radikalere „Dubai-Kühlung“ …?

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