Konzert-Kritik

Standing Ovations für ultimativen Mozart

Teilen

Nikolaus Harnoncourt dirigierte im Grazer Stefaniensaal „Mozart!!!“.

„Die drei letzten Mozart-Symphonien sind nicht drei Werke, sondern ein zusammengehöriges Großwerk. Das ist die Erkenntnis meines Lebens“, sagte Nikolaus Harnoncourt vor dem ausverkauften Konzertereignis Mozart!!!. Dass zwei der Symphonien keinen Anfang haben und zwei keinen Schluss, ist außer Harnoncourt noch keinem Dirigenten aufgefallen. Und so musizierte der Grammy-dekorierte Großmeister des Originalklangs mit seinem fabelhaften Concentus Musicus Mozarts geniales symphonisches Vermächtnis als ultimatives „Instrumental-Oratorium“, das in der heiteren Es-Dur-Symphonie, in der schmerzlichen g-moll-Symphonie und in der strahlenden C-Dur-Symphonie einen Lebensweg und ein Seelendrama mit Explosionen, der Zerstörung von Melodie und Harmonie, blutigen Schlachten und der Wiederauferstehung beschreibt.

Leidenschaft. Mit strenger Klangdramaturgie, mit scharfen Streiflichtern und maximaler Dramatik, mit tänzerischer Leichtigkeit, furioser Emphase und brillanter Farbgebung dirigierte Harnoncourt Mozarts Opus summum mit höchster Leidenschaft und ansteckender Begeisterung als groß besetzte Kammermusik – Standing Ovations!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.