Salzburger Festspiele-Eklat

Streit Kulman und Pereira spitzt sich zu

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Mezzosopranistin droht mit rechtlichen Schritten wegen Rufschädigung.

Die Auseinandersetzung zwischen der Sängerin Elisabeth Kulman und dem Salzburger Festspiel-Intendanten Alexander Pereira droht zu eskalieren. Nach dessen Aussage, die Mezzosopranistin würde in Salzburg um 1.000 bis 1.500 Euro mehr verdienen als bei vergleichbaren Vorstellungen an anderen Häusern, forderte Kulman am 22. August Pereira zu einer Erklärung auf und stellte in einer Aussendung rechtliche Schritte wegen Rufschädigung in den Raum.

Intendant sei Lügner
"Mit seiner Behauptung ... hat Alexander Pereira nicht nur das Thema meiner eigentlichen Kritik an der von ihm eingeführten Streichung der Probenbezahlung völlig verfehlt, sondern überdies glatt gelogen." Ob Pereira falsch beraten worden sei, schlecht recherchiert oder gar wissentlich die Unwahrheit gesagt habe, werde sich herausstellen, so Kulman.

Kritik an Pereira
Die Sängerin hatte die Festspiele wegen nicht bezahlter Probenarbeit und zeitlich zu enger Disposition von Proben und Aufführungen besonders in der Oper "Falstaff" kritisiert. Kulmans Initiative "art but fair" wird mittlerweile auch von Sängerinnen wie Laura Aikin oder Edita Gruberova unterstützt. Sie habe mehrmals betont, dass sie selbst nicht über schlechte Bezahlung klagen könne und sich stattdessen uneigennützig für ihre Künstlerkollegen verwende. "Deshalb", so Kulman, "habe ich auch meinen Vertrag in Salzburg nicht abgesagt", ließ sie heute über ihr Management wissen.

Hochkulturelles Hick-Hack

"Vier Aufführungen in fünf Tagen zu absolvieren, wie es beim diesjährigen Salzburger 'Falstaff' auf dem Programm stand, ist für einen Sänger ein absolutes no-go", nannte sie in der Aussendung ein Beispiel. Pereira rechtfertigte sich gestern damit, dass im 'Falstaff' nur der Sänger der Titelpartie wirklich belastet sei. "Ich habe daher Ambrogio Maestri gesprochen. Und der hat mir versichert, dass das kein Problem sei, solange er gesund ist."

 
 

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